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Team Challenge findet statt, nur anders

Dresdens Firmenlauf mit rund 25.000 Teilnehmern wird Ende Mai gestartet. Die Organisatoren haben ein neues Konzept entwickelt - und gute Erfahrungen damit.

Von Tino Meyer
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Endstation Rudolf-Harbig-Stadion. Auf dem Rasen, den sonst nur Dynamos Fußballer betreten, endet gewöhnlich die Rewe Team Challenge. In diesem Jahr aber ist bekanntlich alles ein bisschen anders.
Endstation Rudolf-Harbig-Stadion. Auf dem Rasen, den sonst nur Dynamos Fußballer betreten, endet gewöhnlich die Rewe Team Challenge. In diesem Jahr aber ist bekanntlich alles ein bisschen anders. © Robert Michael

Dresden. Das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August ist das eine, schwer zu akzeptieren und tatsächlich existenzbedrohend, Resignation aber etwas völlig anderes. Damit wollen die Macher der Rewe Team Challenge in Dresden, Ostdeutschlands größter Firmenlauf mit rund 25.000 Teilnehmern, nichts zu tun haben. Auch jetzt, inmitten der Corona-Krise, nicht.

Was also tun, wenn die zwölfte Auflage der Team Challenge mit Zieleinlauf im Rudolf-Harbig-Stadion nicht wie geplant am 28. Mai gestartet werden kann. Absagen kommt nicht infrage. Und Verschieben ist zwar möglich, nur auf welchen Termin? Wer sagt, dass im Herbst alles besser ist – und dann auch Platz im Stadion für 25.000 Läufer? „Wir sind eine Agentur, die Leute bewegen und Sachen umsetzen will“, sagt André Egger, einer der Geschäftsführer der Laufszene Events GmbH. Und er geht noch weiter: „Fakt ist doch, dass die Leute laufen wollen. Also liegt es bei uns, ihnen etwas anzubieten.“

Die Lösung ist banal wie naheliegend, und sie lautet: Rewe Virtual Challenge. „Die Challenge findet wie geplant statt, nur diesmal ein bisschen anders“, sagt Egger – wohl wissend, dass dieses Wort „virtuell“ genauso wie „Corona“ langsam keiner mehr hören kann.

22.300 Läufer sind für die Challenge angemeldet

Nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend: die Übersetzung von „virtuell“ trifft die Sache allerdings ganz gut. Demnach bietet sich den bislang 22.300 angemeldeten Challenge-Teilnehmern jetzt ab 25. Mai die Chance, ihren persönlichen Fünf-Kilometer-Firmenlauf zu absolvieren, individuell oder kleines Team mit ausreichend Sicherheitsabstand. „Wir verschicken ab Mitte Mai die Startnummer und die Race-Info an die Teilnehmer. Und natürlich gibt es danach auch Finisher-Medaillen“, sagt Egger. Eben alles wie immer, nur anders.

Fünf Wochen läuft die Aktion, und Neu-Anmeldungen sind natürlich ebenfalls möglich. Ein Teilnehmerlimit gibt es diesmal nicht. Dass dieses Konzept funktioniert, zeigt das Beispiel Nachtlauf. Weil die Rennen in Chemnitz (am 8. Mai) und Leipzig (16. Mai) nicht stattfinden dürfen, hat die Laufszene daraus den Virtual Run entwickelt, auch hier inklusive Startnummer sowie einem Schlauchtuch für den Hals (das auch als Corona-Schutz durchgeht).

Gelaufen werden kann beim Virtual Run in den ersten zwei Mai-Wochen überall im Freistaat, und wer den Nachweis erbringt, erhält eine mit dem jeweiligen Lauf-Ort personalisierte Finisher-Medaille. Rund 1.000 Läufer haben sich inzwischen allein dafür neu angemeldet. Zudem waren für Chemnitz und Leipzig jeweils knapp 1.000 Läufer registriert, von denen die allermeisten jetzt den Virtual Run bestreiten wollen.

Und doch, daraus macht Egger kein Geheimnis, ist die Rewe Team Challenge am Ende das entscheidende Standbein der Dresdner Lauf-Agentur mit ihren mittlerweile zehn Mitarbeitern. „Wie es bei uns weitergeht, hängt von der Challenge ab“, sagt Egger, und er verspricht: „Wir machen das Beste aus dieser Situation, und die Rewe Virtual Challenge ist die logische Konsequenz.“

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