Riesa. Es wurden im Laufe des Nachmittags immer mehr: Am Sonntag stellten Familien Kinderschuhe vorm Riesaer Rathaus ab, um so gegen die neuerliche Schließung von Kitas und Schulen zu protestieren. Zu der Aktion war über die Sozialen Netzwerke aufgerufen worden. Menschen in vielen Städten beteiligten sich, so auch in Riesas Nachbarstadt Großenhain.
Auf Plakaten am Riesaer Rathaus-Eingang hieß es unter anderem "Kinder in die Schulen, Kitas und Vereine" oder "Stoppt den Wahnsinn, ich möchte in die Schule gehen und meine Freunde treffen". Unter den Plakaten fanden sich auch solche, die Skepsis gegenüber Masken und Impfungen zum Ausdruck brachten.
Auch Riesas OB Marco Müller (CDU) hatte sich am Sonntagvormittag vor Ort gezeigt und Sympathie für die Aktion bekundet. Zuvor hatte das Stadtoberhaupt sich bereits am Freitag auf seiner Facebook-Seite kritisch über die jüngsten Maßnahmen gegen die Pandemie geäußert und ein Umdenken gefordert. Mit Bezug auf Kitas und Schulen schlug Müller beispielsweise vor, "Entscheidungsträger in Kitas und Schulen vor Ort (zu) stärken, ob und in welchem Maß in Anbetracht der Testergebnisse geöffnet bleibt".
Schulen und Kitas bleiben ab Montag im Kreis Meißen vorerst wieder geschlossen, eine entsprechende Verfügung hatte der Landkreis Meißen erlassen.
Hintergrund ist der jüngste Anstieg der Infektionen mit Sars-CoV-2 in der Region; die Sieben-Tage-Inzidenz hatte zuletzt mehrere Tage lang bei mehr als 100 gelegen. Die Kritik von Riesaer Eltern entzündet sich unter anderem daran, dass die Inzidenz in der Stadt Riesa hingegen unter dem Wert 50 liegt – Öffnungen also vertretbar seien. (Stand 21. März 2021, 12.30 Uhr). (SZ)
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