Riesa. Es ist ein Montag im August 2020, der sich als folgenschwer für den seinerzeit 19-jährigen Jörn M.* erweist. Mit drei damaligen Freunden, alle um die 15, ist der Strehlaer in seinem Opel Corsa durch Riesa unterwegs. Nach einem Eis-Stopp bei McDonald's verläuft die Autotour über Weida gen Innenstadt. Es geht die Brückenstraße neben dem Grube-Stadion entlang Richtung Bahnhof, als M. an der Kurve einen vor ihm fahrenden Bus überholt – obwohl er nicht sehen kann, was davor los ist. Es kommt nur deshalb nicht zur Kollision mit einem entgegenkommenden Auto, weil dessen Fahrer in die Gutenbergstraße ausweicht.
Wenig später geht die Sache nicht so glimpflich aus. Da fährt M. auf die Kreuzung Puschkinplatz/Engelsstraße zu, an der nur Links- oder Rechtsabbiegen erlaubt ist. Doch M. lenkt den Corsa geradeaus – und kollidiert mit einem Nissan Almera, der in Richtung Engelsstraße unterwegs ist. Der Nissan erleidet einen Totalschaden, doch der Fahrer bleibt unverletzt. Ebenso wie eine Mitfahrerin aus dem Corsa und Jörn M. selbst. Eine weitere Mitfahrerin trägt hingegen Blessuren an der Halswirbelsäule davon, genauso wie der dritte Corsa-Mitfahrer.
Erinnerungslücken und Widersprüche
Für Jörn M. bedeutet der Unfall nicht nur einen Bruch mit der Clique. Er ist auch seinen Führerschein los. Gerade mal einen Monat hatte er ihn da überhaupt erst besessen.
Wegen der Geschehnisse an jenem Augustmontag wurde M. jetzt im Riesaer Amtsgericht der Prozess gemacht. Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und fahrlässige Körperverletzung lautete die Anklage.