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Auf Gut Göhlis kehrt Festivalstimmung ein

Zum 4. Mal lädt Sprungbrett Jugendliche zum Feriencamp Razzepazzepuff ein. Was machen die da eigentlich?

Von Stefan Lehmann
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Graffiti-Kurs beim Feriencamp Razzepazzepuff 2021: Nachdem man damals in die Stadt ausgewichen war, soll jetzt richtige Ferienlager-Stimmung aufkommen.
Graffiti-Kurs beim Feriencamp Razzepazzepuff 2021: Nachdem man damals in die Stadt ausgewichen war, soll jetzt richtige Ferienlager-Stimmung aufkommen. © Sprungbrett Riesa

Riesa. Der Name sorgt erst einmal für Irritationen. "Razzepazzepuff" ist ein Wort, das man im Duden vergeblich sucht. Etabliert hat sich das Festival trotzdem, das der Verein Sprungbrett vor drei Jahren ins Leben gerufen hatte.

Im Vorfeld hatte es bei den Verantwortlichen von Sprungbrett schon länger rumort, erklärt Vereinschef Andreas Näther. "Wir wollten einen Raum schaffen, wo sich junge Leute treffen und an einem Thema ausprobieren können." Solche Rückzugsorte für Jugendkultur würden immer weniger in Riesa, sagt Näther.

Vom 17. bis 20. August soll das auf dem Projekt- und Erlebnisgut Göhlis wieder möglich sein. Dann geht das Feriencamp in die nächste, mittlerweile vierte Runde. Man habe kleiner angefangen, erklärt Schulsozialarbeiter Ben Krecksch. Neu ist, dass die Veranstaltung diesmal als richtiges Camp stattfinden soll. "Es ist schon noch mal was anderes, wenn man mit den Betreuern abends auch am Feuer sitzen und quatschen kann." Der Zeltplatz am Gut macht es möglich.

Bei Sprungbrett rechnen sie insgesamt mit rund 100 Teilnehmern. Die können sich dann zum Beispiel im Rappen ausprobieren, Breakdance oder Capoeira lernen, Theater spielen oder Graffiti anfertigen. Wenn in den vergangenen Jahren am letzten Tag des Feriencamps die Ergebnisse präsentiert wurden, dann seien insbesondere die Erwachsenen und speziell die Lehrer ins Staunen gekommen, sagt Schulsozialarbeiterin Verena Münch. "Wir machen eigentlich durchweg die Erfahrung, dass die Jugendlichen abliefern: Die spielen super Theater, es entstehen geniale Graffitis."

Mehr als 2.000 Konzertbesucher

Ganz nebenbei soll das Camp auch noch Werte vermitteln. "Gegen Ausgrenzung und für Toleranz" steht auf den Flyern, die der Verein für das Feriencamp erstellt hat. Kurioserweise müsse man sich dafür heute teils rechtfertigen, ärgert sich Münch. "Dabei geht es um ganz normale Werte, für die man früher gekämpft hat." Auch Andreas Näther, der für die SPD in den Stadtrat gewählt wurde, betont: "Das ist keine Parteien-Veranstaltung." Beim Camp jedenfalls treffen beispielsweise Schüler aller Schulformen aufeinander. Das allein trägt schon dazu bei, Stereotype abzubauen. Oft genug hätten beide Seiten das erst im Laufe der drei Tage mitbekommen, sagen die Schulsozialarbeiter.

Am Sonnabend, 30. Juli, werden ab 14 Uhr die Ergebnisse der einzelnen Workshops präsentiert. Da seien dann nicht nur die Familien der Teilnehmer eingeladen, sondern jeder, den es interessiert. Krönender Abschluss ist dann das abendliche Konzert, bei dem ab 17 Uhr insgesamt sechs Bands auftreten, darunter Gruppa Karl-Marx-Stadt aus Chemnitz und Mutabor aus Berlin. Das hat schon in den vergangenen Jahren gut gezogen: Zum Abschlusstag rechne man mit mehr als 2.000 Besuchern, sagt Andreas Näther. Als kleinen Vorgeschmack gibt's schon am Freitag, 15. Juli, die "School's Out"-Fatsche auf dem Mannheimer Platz, um die Ferien einzuläuten.

  • 15. Juli, 17 Uhr, Mannheimer Platz: "School's Out"-Fatsche mit Musik, Gewinnspielen und Mitmach-Aktionen
  • Anmeldung fürs Feriencamp "Razzepazzepuff" vom 17. bis 20. August und weitere Informationen zu den Workshops unter sprungbrett-riesa.de
  • Buntes Konzert am 20. August ab 17 Uhr. Für Jugendliche unter 14 Jahren ist der Eintritt frei, bis 18 Jahre kostet der Eintritt 5 Euro, ab 18 Jahre 10 Euro.