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Wie steht Riesa zu Eisbahn und Weihnachtsmarkt?

Die Eisbahn-Macher und -Sponsoren sind zuversichtlich, was das Schlittschuhlaufen neben dem Rathaus angeht. Trotzdem soll ein Stimmungsbild eingeholt werden.

Von Stefan Lehmann
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Schnüren schon mal fürs Foto die Schlittschuhe: Riesas OB Marco Müller, Volksbank-Vorstand Markus Ziron, Handelshof-Chef Steffen Währa , Torsten Pilz (Eventtalent), und Sebastian Lohse von BSKP.
Schnüren schon mal fürs Foto die Schlittschuhe: Riesas OB Marco Müller, Volksbank-Vorstand Markus Ziron, Handelshof-Chef Steffen Währa , Torsten Pilz (Eventtalent), und Sebastian Lohse von BSKP. © Sebastian Schultz

Riesa. Viel Überzeugungsarbeit musste Torsten Pilz nicht leisten, sagt er. In den vergangenen Wochen hatte der Chef von Eventtalent in Riesa seine Kontakte aktiviert und nachgefragt, wie es denn um das Sponsoring für die diesjährige Eisbahn-Saison steht. "Es hat keiner abgesagt", erzählt Pilz und grinst.

Seit Jahren schon stemmt er die Attraktion neben der Riesaer Klosterweihnacht. Zuletzt sorgte das eher für Frust als Lust. Schuld war die Pandemie: In der Saison 2020/21 war selbst der Plan fehlgeschlagen, die Bahn in den Winterferien aufzubauen. Noch schwieriger war's 2021/22. Da standen die Anlagen schon, es fehlte nur noch die Oberfläche – und dann kam die Absage für Weihnachtsmarkt und Eisbahn.

Wie es nach dem Buß- und Bettag mit den Hygieneregeln aussehen wird, ist streng genommen noch offen. Dafür sorgt schon jetzt die Energiekrise für Unsicherheit. Für Torsten Pilz umso wichtiger, dass die Sponsoren der Eisbahn die Treue gehalten haben. Die Volksbank etwa, die sich auch im offiziellen Namen des Freizeitangebots wiederfindet. Er habe direkt Ja gesagt, als es um die Fortsetzung der Tradition ging, erklärt Vorstand Markus Ziron. "Wir würden gerne unseren Beitrag leisten für einen hellen, leuchtenden Punkt in dieser Zeit." Ähnlich argumentieren Sebastian Lohse von BSKP - und Steffen Währa von Handelshof. Natürlich habe man wegen der wirtschaftlich unsicheren Zeit überlegt, so Währa.

Intelligentere Steuerung für die Eisbahn

Am Ende aber stand eben die finanzielle Absicherung nicht nur durch diese, sondern viele weitere Sponsoren, sagt Torsten Pilz. Er brauche jährlich mindestens 35.000 Euro an Sponsoring, um das Vorhaben zu finanzieren. Machen ihm die volatilen Energiepreise keine Sorge? Der Geschäftsführer von Eventtalent betont, nicht blauäugig an das Thema herangegangen zu sein. Bei den Stadtwerken habe er sich erkundigt, mit welcher Preissteigerung beim Strom bis Jahresende noch zu rechnen sei. Es gibt Mehrkosten, aber die seien noch zu verschmerzen.

Dazu kommen noch technische Innovationen, angetrieben von der Energiekrise. Die neue Eisbahn soll eine smarte Steuerung bekommen, die Energiemanagement-Systeme an den Pumpen versprechen zumindest in der Werbung vollmundig bis zu 60 Prozent Ersparnis. "Und außerdem ist ja noch nicht in Stein gemeißelt, dass wir keine Minusgrade bekommen", sagt Torsten Pilz. Das wäre natürlich das Optimum, es würde den Energieverbrauch merklich senken. Zusätzlich denkt der Eisbahnmacher auch noch über Möglichkeiten nach, die Bahn zu dämmen. "Da muss ich aber noch schauen, ob sich das rechnet."

Bleibt die Frage, was eigentlich die Riesaer sagen. Oberbürgermeister Marco Müller (CDU) hat zwar eine Ahnung, wie die meisten zu Eisbahn und Klosterweihnacht stehen. Trotzdem wünscht er sich noch deutlicheres Feedback. "Wir wollen ein Stimmungsbild einsammeln, flankiert durch Social Media", kündigt er an. Es stelle sich ja durchaus die Frage, ob sich die Bürger so ein Angebot wünschen, oder es eher kritisch sehen in Zeiten, in denen viele ihre Strom- oder Heizkosten nicht mehr bezahlen könnten.

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