Riesa
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Gedenkfeier auf Waldfriedhof in der Gohrisch-Heide

Das Ehrenhain Zeithain erinnert in diesem Jahr besonders der vielen Toten in Osteuropa. Auch in Gröditz und Spansberg werden Kränze niedergelegt.

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Das große Kreuz auf dem Waldfriedhof kennzeichnet den Ort der Stille mitten in der Gohrisch-Heide. Er befindet sich in der Nähe der Bundeswehrkaserne.
Das große Kreuz auf dem Waldfriedhof kennzeichnet den Ort der Stille mitten in der Gohrisch-Heide. Er befindet sich in der Nähe der Bundeswehrkaserne. © Sebastian Schultz

Zeithain/Gröditz. Anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag findet um 12 Uhr auf dem Waldfriedhof Zeithain eine öffentliche Gedenkstunde mit Kranzniederlegung statt. Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, die Reservisten-Kameradschaft Riesa und der Förderverein Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. laden gemeinsam zu der Gedenkveranstaltung ein. Am Volkstrauertag wird seit 1952 alljährlich in der Bundesrepublik Deutschland an die Kriegstoten und die Opfer von Gewaltherrschaft erinnert.

Die Gedenkrede hält in diesem Jahr Jan Elßner, Mitglied des Vorstandes des sächsischen Landesverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er war langjähriger Leiter des Jugendarbeitskreises und betreute ehrenamtlich über viele Jahre im In- und Ausland internationale Jugendbegegnungen des Volksbundes als Teamer. Elßner wird über die Bedeutung von Kriegsgräberstätten als Lernorte der historischen-politischen Bildung und die Herausforderungen in der Zukunft sprechen.

An der Gedenkfeier mitwirken wird zudem die Zeithainer Pfarrerin Grit Skriewe-Schellenberg. Der Posaunenchor der Kirchgemeinde Zeithain gestaltet die musikalische Begleitung der Feierstunde und Mitglieder der Reservisten-Kameradschaft Riesa und des Fördervereins werden das Totengedenken des Volksbundes sowie die Namen von Verstorbenen verlesen.

In diesem Jahr steht der Volkstrauertag im Zeichen der Erinnerung an den besonders grausamen und verlustreichen Angriffs- und Vernichtungskrieg in Ost- und Südosteuropa. Er begann vor 80 Jahren mit der Besetzung von Jugoslawien und Griechenland sowie dem Überfall auf die Sowjetunion. Der rücksichtslosen Kriegsführung folgte ein hartes Besatzungsregime mit dem massenhaften Tod von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern sowie von zivilen Opfern infolge der NS-Hungerpolitik und des millionenfachen Mordes an Juden, Sinti und Roma in den besetzten Gebieten.

"Das Kriegsgefangenenlager Zeithain war ein Tatort der verbrecherischen Kriegführung", sagt Jens Nagel, Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain. "Die Folgen hatten schließlich deutsche Soldaten und Zivilisten zu tragen – durch millionenfachen Tod, Gefangenschaft, Verschleppung und Vertreibung."

Auf dem Waldfriedhof Zeithain ruhen rund 300 verstorbene Soldaten des Ersten Weltkrieges sowie mehr als 70 des Zweiten Weltkrieges. Sie waren in Lazaretten auf dem Truppenübungsplatz Zeithain an den Folgen ihrer Verwundungen gestorben.

Auch andernorts sind Gedenkfeiern zum Volkstrauertag geplant. So lädt die Stadt Gröditz am Sonntag um 10 Uhr auf den zentralen Denkmalplatz an der Hauptstraße zu einer öffentlichen Kranzniederlegung ein. Zudem ist im Anschluss um 10.45 Uhr eine Gedenkfeier am Denkmal in Spansberg vorgesehen.