Geschlossener Kiosk soll wieder öffnen

Riesa. Was ist eigentlich mit dem geschlossenen Kiosk am Riesaer Alexander-Puschkin-Platz? Mit dieser Frage wandte sich kürzlich eine Leserin an die Riesaer SZ-Redaktion. Das Gebäude stehe schon einige Zeit ungenutzt da, sagt die Frau, die der Überzeugung ist, dass das kleine Haus der Stadt Riesa gehört.
Das stimmt so allerdings nicht, zeigt eine Nachfrage im Rathaus. Zwar steht der Kiosk auf städtischem Grund, wie Sprecher Uwe Päsler bestätigt. Eigentümer des Gebäudes an sich ist allerdings einem Privatmann. 2003 habe er den Kiosk von einer Gesellschaft gekauft, erzählt der Riesaer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
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Danach sei das Häuschen 16 Jahre lang von ein und derselben Pächterin als Verkaufsstand für Lotto, Tabakwaren und Zeitungen betrieben worden. Die Frau sei allerdings im Jahr 2019 gestorben – nur wenige Monate, bevor sie in die Rente gehen wollte. Das sei ihm damals sehr nahe gegangen, sagt der Eigentümer, auch weil die Pächterin sehr unkompliziert und verlässlich gewesen sei.
Kurz danach habe eine Familie das Objekt übernommen und einige Monate in der angestammten Form betrieben. Seit Anfang 2020 stehe der Kiosk jedoch ungenutzt da.
Das könnte sich in absehbarer Zeit wieder ändern, stellt der Eigentümer in Aussicht. Einen neuen Pächter habe er bereits seit einer Weile. Dieser sei aber bisher unter anderem bedingt durch die Corona-Situation nicht aktiv geworden. Er hoffe aber, dass der neue Betreiber in den nächsten Wochen loslege. "Ich möchte das Thema dann schon auch für mich abschließen", so der Eigentümer des Kiosk-Häuschens.
In welcher Form der Kiosk dann wiedereröffnen könnte, dazu will sich der Unternehmer nicht im Detail äußern, zumal dies auch Sache des Pächters sei. So viel lässt der Riesaer dann aber durchblicken: Es solle etwas in Richtung Presseshop bleiben, also kein Imbiss werden. So etwas sei auch seitens der Stadt nicht gewollt.
Beton und Post
Und wenn es mit der Wiedereröffnung wider Erwarten nichts werden sollte? Dann müsse man weitersehen, sagt der Eigentümer. Ein Rückbau ist aus seiner Sicht die letzte Maßnahme. Theoretisch lasse sich das kleine Gebäude auch verkaufen und umsetzen. Geplant sei aber in dieser Richtung nichts. Der Standort sei auch eigentlich gut, da an dieser Stelle der belebte Teil des Riesaer Stadtzentrums beginne.
In dieser Form, als frei stehendes Häuschen, ist der Kiosk am Puschkinplatz der wohl einzige seiner Art in Riesa. Seit wann es dort einen Kiosk gibt, können allerdings weder die Stadt noch der Eigentümer sagen. Aus dem Rathaus heißt es, dass der Bau vor langer Zeit einmal von der Post betrieben wurde. Wobei offen bleibt, wann in etwa das gewesen ist.

Der heutige Eigentümer ist sich sicher, dass es schon zu seinen Kindheitstagen, also in der DDR-Zeit, einen Kiosk an der Stelle gegeben hat. Er könne sich an einen massiven Bau aus Beton erinnern. Allerdings nicht mehr daran, was dort genau verkauft wurde. Nach der Wende sei dieser Vorgängerbau wohl weggerissen und durch das heutige Häuschen ersetzt worden, schätzt der Riesaer.
Sie haben Erinnerungen an den Kiosk oder Fotos davon aus früheren Tagen? Schreiben Sie an die Riesaer SZ-Redaktion und erzählen Sie davon! Kontakt unter 03525 72415710 oder per E-Mail an sz.riesa@sächsische.de.