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Gewerkschaft rechnet mit längerem Tarifkonflikt bei Teigwaren Riesa

Im Tarifkonflikt bei Teigwaren Riesa ist kein Ende in Sicht. Die Gewerkschaft stellt sich auf einen längeren Arbeitskampf ein. Ein Solidaritätsfonds soll Beschäftigte unterstützen, die durch den Streik in eine Notlage geraten.

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Die Geschäftsführung von Teigwaren Riesa hatte die Forderung der Gewerkschaft in der Vorwoche als unrealistisch bezeichnet.
Die Geschäftsführung von Teigwaren Riesa hatte die Forderung der Gewerkschaft in der Vorwoche als unrealistisch bezeichnet. © Lutz Weidler

Im Tarifkonflikt bei der Teigwaren Riesa GmbH rechnet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit einem längeren Arbeitskampf und richtet deshalb einen Solidaritätsfonds ein. Man stelle sich auf mehrwöchige Streiks beim ostdeutschen Marktführer ein, teilte die NGG am Montag mit.

Der Solidaritätsfonds soll Beschäftigte unterstützen, die durch den Streik in eine Notlage geraten. Viele erhielten nur einen Stundenlohn von 12,51 Euro und hätten "schon so Probleme über die Runden zu kommen", hieß es. Bei der Streikversammlung am Montag habe man eine Fortsetzung des Arbeitskampfes beschlossen.


"Das Unternehmen und die Eigentümerfamilie scheinen aus der Lohnrunde
eine Prinzipienfrage machen zu wollen und eine Basta-Politik zu verfolgen. Damit sind sie ganz schlecht beraten", erklärte NGG- Sekretär Olaf Klenke. Man sollte die Forderung der Beschäftigten nach zwei Euro pro Stunde ernst nehmen. In Riesa sind rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.


Die Geschäftsführung von Teigwaren Riesa hatte die Forderung der Gewerkschaft in der Vorwoche als unrealistisch bezeichnet. Sie bot eine Lohnerhöhung von 1,20 Euro pro Stunde an, die bis Ende 2023 wirksam werden soll. "Diese sehr weitgehende Angebot geht deutlich über die aktuell üblichen Tarifabschlüsse hinaus und unterstreicht die Solidarität gegenüber der Belegschaft in diesen schwierigen Zeiten", hieß es. Die örtliche Tarifkommission - maßgeblich die NGG - habe dieses Angebot aber "ohne vertiefte Besprechung" abgelehnt. (dpa)