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Riesaer Schüler unterwegs in internationaler Mission

Eine Klasse des Städtischen Gymnasiums besucht ein Filmfestival in Cottbus - als einzige deutsche Vertreter. Daraus soll möglichst noch mehr entstehen.

Von Stefan Lehmann
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Nicht nur im Kino schauten sich die Neuntklässler des Städtischen Gymnasiums Filme an. Einige Einblicke hinter die Kulissen gab's bei den Workshops auch am kleineren Bildschirm.
Nicht nur im Kino schauten sich die Neuntklässler des Städtischen Gymnasiums Filme an. Einige Einblicke hinter die Kulissen gab's bei den Workshops auch am kleineren Bildschirm. © Städtisches Gymnasium

Riesa/Cottbus. Am Anfang war es schon ein wenig seltsam, sich komplett in englischer Sprache zu verständigen, sagt Alrik. Die Hemmschwelle allerdings hatten der Neuntklässler und seine Mitschüler dann am Ende schnell abgebaut. Vier Tage lang war die Klasse 9b des Städtischen Gymnasiums Riesa beim Fimfestival des osteuropäischen Films in Cottbus. Als eine der Klassen, die für die internationale Jugendbegegnung eingeladen wurden, um sich dort mit Schülern aus anderen Ländern auszutauschen.

Möglich wurde der besondere Besuch überhaupt erst, weil der neue Deutschlehrer der Klasse Kontakte dorthin hatte. "Ich habe den Schülern auch eingebläut, dass sie nicht nur irgendeine Klasse sind, sondern die deutsche Klasse", erklärt Ralf Auris. Denn andere Vertreter aus Deutschland gab es im Rahmen der Jugendbegegnung nicht. Die Neuntklässler waren also Botschafter nicht nur für Riesa, sondern auch für das Land.

Der Hinweis kam offenbar an. Am Ende habe es Lob von allen Seiten für die Neuntklässler gegeben, sagt Auris.

Gespräche mit Regisseuren und Produzenten

Auf dem Programm beim Besuch in Brandenburg standen mehrere Filme in ungarischer und tschechischer Sprache - fürs Publikum versehen mit englischen Untertiteln. Die Klasse aus Riesa hatte auf dem Festival die Möglichkeit, sich mit den Regisseuren und Produzenten auszutauschen. So erfuhren die Schüler etwa, dass für den Film "Last Race" das Wetter vor Ort entscheidend war.

Die tschechische Produktion erzählt die Geschichte eines dramatischen Skirennens durchs Riesengebirge im Jahr 1913. "Für den Film stand nur ein geringes Budget zur Verfügung", erklärt Alrik, "deshalb konnten Wettereffekte nicht nachträglich eingefügt werden." Für die Schauspieler hieß es also teils, auf Schneestürme zu hoffen.

Neben der Zeit in den Cottbusser Kinos gab es unter anderem Workshops mit den anderen Partnerklassen aus Tschechien und Polen. Mit denen verstanden sich die Schüler sehr gut, trotz Sprachbarriere. Die Kommunikation lief auf Englisch, zur Not mit Händen und Füßen. "Wir haben und abends meist bei den Tschechen getroffenund den Abend zusammen verbracht, haben zum Beispiel auch Instagram-Kontakte ausgetauscht", erzählt Schülerin Luise. Bemerkt habe man schnell, dass am Ende alle Jugendlichen in ähnlich ticken und mit ähnlichen Problemen zu tun haben.

Hoffnung auf neues Austauschprogramm

Schulleiterin Silke Zscheile hegt nach dieser ersten Kontaktaufnahme nach Osteuropa die Hoffnung, dass mehr draus wird. Wegen der Coronazeit war das Austauschprogramm mit einer französischen Schule etwas eingeschlafen. Vielleicht klappt es ja bald mit gegenseitigen Besuchen. Ein längerfristiger Austausch sei jedenfalls das Ziel, bestätigen sie und Deutschlehrer Ralf Auris. Insofern hat der Ausflug nach Cottbus womöglich den Weg für eine neue Tradition geebnet.