Riesa
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Alarm in der Elbgalerie

Riesas zentrales Einkaufszentrum wurde am Dienstagmittag plötzlich geräumt. Nur der Centermanager wusste, warum.

Von Christoph Scharf
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Drinnen ist es dunkel, draußen warten Kunden: die Elbgalerie Riesa am frühen Dienstagnachmittag.
Drinnen ist es dunkel, draußen warten Kunden: die Elbgalerie Riesa am frühen Dienstagnachmittag. © Sebastian Schultz

Riesa. Die Durchsage kommt überraschend. Ein elektronischer Heulton, dann eine Männerstimme vom Tonband. "Bitte verlassen Sie sofort das Gebäude. Nutzen Sie die vorgeschriebenen Rettungswege. Helfen Sie Behinderten." Aufgeschreckt blicken die Leute vom Mittagstisch auf. Der Imbissbereich in der Riesaer Elbgalerie ist kurz nach halb zwei gut gefüllt. Ein Kunde nach dem anderen steht auf, zieht die Jacke an und setzt die Mund-Nasen-Maske auf. Und reiht sich ein in den Strom von Mitarbeitern und Kunden, der sich längst vom hinteren Bereich des Centers an der Hauptstraße Richtung Haupteingang gebildet hat.

Bei Bäcker Brade gehen die Lichter aus, im Kaufland kommen als letztes die Mitarbeiter mit der roten Dienstkleidung durch den Kassenbereich. Die Zigarettenfächer sind verriegelt, die Kassen zu. Gleichzeitig füllt sich der Vorplatz vor dem Haupteingang: Zwischen Apotheke und Fotoladen drängen sich zeitweise die Menschen, bevor Mitarbeiter der Elbgalerie darauf hinweisen, dass sich der Sammelplatz auf dem Kinovorplatz befindet.

Mittlerweile ist es in der Elbgalerie finster geworden, alle Lichter sind aus. Nur die Tonband-Männerstimme und der elektronische Heulton sind abwechselnd weiter zu hören. Da aber weder Rauch zu entdecken ist, noch Martinshörner zu hören sind, liegt der Verdacht nahe: Es wird sich um eine Übung handeln. Ja, bestätigt Centermanager Andree Schittko, der gerade mit einer Schreibkladde in der Hand mehrere Runden durch das leere Gebäude gedreht hat. "Das war unsere jährliche Evakuierungsübung."

Die ist vorgeschrieben, damit das Objekt mit Dutzenden Geschäften und täglich mehreren Tausend Kunden im Ernstfall schnell und sicher geräumt werden und evakuiert an die Feuerwehr übergeben werden kann. Jeder Mieter hat dafür einen Verantwortlichen, der schauen muss, dass sich nicht in einer Umkleidekabine oder einem Pausenraum noch jemand aufhält. Von der Übung wissen zuvor nicht einmal Schittkos Mitarbeiter etwas, damit es möglichst realistisch wird.

Das hat gut geklappt, sagt Centermanager Andree Schittko nach der Evakuierungsübung in der Riesaer Elbgalerie.
Das hat gut geklappt, sagt Centermanager Andree Schittko nach der Evakuierungsübung in der Riesaer Elbgalerie. ©  Archivfoto: Sebastian Schultz

Nach 15 Minuten war das Haus geräumt. "Das hat gut geklappt", sagt Schittko. Nur bei einigen Kunden gibt es etwas Unmut, weil sie noch einen Moment warten müssen, als die Mitarbeiter bereits wieder in ihre Geschäfte dürfen. Kurz vor zwei ist dann alles wieder vorbei.

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