Riesa. In eins der leerstehenden Ladenlokale auf der Riesaer Hauptstraße zieht neues Leben ein – jedenfalls für ein Wochenende: Seit Freitag stehen die Türen des Geschäfts offen. Neugierige Blicke durchs Schaufenster neben der ehemaligen Riesaer Bank hatte es schon in den vorangegangenen Tagen gegeben, erzählt Christiane Deibel. Sie gehört zur Initiative "Radikale Töchter", die das Lokal gemeinsam mit dem Initiative postmigrantischen Radio für drei Tage nutzen – bis Sonntag, 19. September.

Ziel des dreitägigen Pop-Up-Spaces mit dem Titel "Unerhört" sei es, mit jüngeren Menschen über Politik ins Gespräch zu kommen. Die Radikalen Töchter seien zu ähnlichen Veranstaltungen öfter in Schulen zu Gast, erklärt Christiane Deibel. Neben einem Workshop zu Aktionskunst am Sonnabend soll es auch ein "offenes Abendessen" geben, um sich dabei miteinander zu unterhalten. "Es geht darum, dass Jugendliche kurz vor der Bundestagswahl ein Gefühl dafür bekommen, was das mit einem zu tun hat." Der Laden in Riesa sei eine Art Experiment, ein Test, erklärt Mitinitiator Trong Do Duc, der selbst in Riesa aufgewachsen ist. Womöglich könnte die dreitägige Aktion auch noch weitere Früchte tragen – abhängig von der Beteiligung am Wochenende. (SZ/stl)

• Workshop Aktionskunst am Sonnabend, 18. September, von 12 bis 17 Uhr, danach Open Diner.
• Am Sonntag sollen von 16 bis 18 Uhr die Ergebnisse bei einem Erlebniscafé vorgestellt werden, samt Speisen, Getränke und einer Live-Radiosendung vor Ort.