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Warum wir in Riesa unterrichten wollen

Was zieht junge Lehrer an eine Schule in der Kleinstadt? Die SZ hat nachgefragt.

Von Stefan Lehmann
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Diese vier Lehrer sind erst seit kurzer Zeit am Werner-Heisenberg-Gymnasium. Was sie in die Kleinstadt gezogen hat, haben sie der SZ erzählt.
Diese vier Lehrer sind erst seit kurzer Zeit am Werner-Heisenberg-Gymnasium. Was sie in die Kleinstadt gezogen hat, haben sie der SZ erzählt. © Klaus Dieter Bruehl

Riesa. Sachsens Großstädte sind nach wie vor im Vorteil im Rennen um Nachwuchskräfte - das gilt für die Wirtschaft ebenso wie für die Bildung. Trotzdem haben auch die Schulen in Riesa langsam ihr Kollegium verjüngt - etwa das Werner-Heisenberg-Gymnasium (WHG), wo in den vergangenen fünf Jahren fast die Hälfte aller Lehrerstellen neu besetzt wurde. Drei Lehrer und eine Lehrerin erzählen, was sie dazu bewogen hat, in Riesa zu unterrichten.

Der Rückkehrer

Martin Anker (37) unterrichtet Physik und Mathematik.
Martin Anker (37) unterrichtet Physik und Mathematik. © Klaus Dieter Bruehl

Ich bin im Raum Oschatz aufgewachsen. Ich weiß noch, wie ich mit 18 in Riesa ins Kino gegangen bin und dachte: 'Ich muss hier unbedingt weg!' Der Blick hat sich mittlerweile gewandelt. Vor einiger Zeit entstand gemeinsam mit einigen Bekannten aus Dresden die Idee, zusammen in einen Dreiseitenhof zu ziehen. In einem kleinen Ort bei Riesa fanden wir dann einen Hof, der in ordentlichem Zustand und erschwinglich war. Deshalb sind wir im vergangenen Jahr umgezogen und haben uns unseren Traum von mehr Platz und den eigenen vier Wänden verwirklicht. Bis jetzt funktioniert dieses interessante Sozialprojekt auch ganz gut!

Ein Großteil der Familie Anker ist in der Region um den Collm verortet, da war das hier genau das Richtige für uns. Wer in der Großstadt lebt, hat natürlich immer Vorurteile . Aber ich wollte die Pendelei nicht haben. Und Natur gibt's hier zum Beispiel reichlich.

Die Wahl für das WHG in Riesa war einfach. Eine Schule mit motivierten Schülern für die Naturwissenschaften, eine vertiefte Ausbildung, kurze Arbeitswege und die Bekanntschaft mit der Schulleiterin Frau Mebus aus der Referendarszeit, das waren Gründe genug, sich bewusst dorthin versetzen zu lassen. Ich habe hier gefunden, was mir vorgeschwebt hat: eine coole Schule, mit coolen Kollegen. Die Schüler sind auch lieber als in Dresden.

Die Pendlerin

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