Riesa. Die Weihnachts-Wichtel in der Riesa-Information hatten in diesem Jahr besonders lang zu tun. "Noch bis vergangenen Freitag gingen einige Briefe an den Weihnachtsmann ein, die noch beantwortet wurden", erzählt die Chefin der Riesa-Information, Heike Kandel. Seit vielen Jahren schon nehmen Kandel und ihre Kolleginnen die Weihnachtspost entgegen.
Rund 70 Briefe samt Wunschzettel trafen in diesem Jahr in der Riesa-Information ein. "Es war diesmal ein bisschen komplizierter wegen des Lockdowns", erzählt Heike Kandel. In den Wochen vor Weihnachten waren die Kitas und Horte beispielsweise nicht so stark besetzt - normalerweise geben die Kinder aus den Einrichtungen bei einem gemeinsamen Besuch an der Hauptstraße ihre Weihnachtspost ab. "Dazu kommt noch, dass nicht jeder wusste, ob wir überhaupt offen haben."
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Kandel und ihre Kolleginnen hätten zwischenzeitlich sogar überlegt, sich selbst ein Kostüm anzuziehen und in den Kindergärten die Briefe abzuholen. Das allerdings ging wegen der Hygieneregeln nicht so leicht. "Uns persönlich haben vor allem die Besuche der Kinder gefehlt." Denn die haben in den vergangenen Jahren meist gleich noch Weihnachtslieder gesungen und ähnliches.
Gummibärchen für die Weihnachts-Wichtel
Um die viele Post bewältigen zu können, hat in diesem Jahr wieder eine Oma aus Riesa ehrenamtlich geholfen. "Außerdem hat sich unsere Praktikantin sehr gut darum gekümmert", sagt Heike Kandel. "Die ist sehr weihnachtsaffin."
Und was sind das für Briefe, die Riesas Kinder an den Weihnachtsmann geschrieben haben? "Da waren wieder einige schön Gestaltete dabei", so die Chefin der Riesa-Information. Briefe mit Abziehbildern, teils eingerollt oder in A4-Umschlägen verpackt, manchmal inklusive kleiner "Bestechungsgeschenke" in Form von Gummibärchen. "Es gab Briefe von Drittklässlern, die in beeindruckend gestochener Schönschrift verfasst waren." Ein Junge hatte seine Weihnachtswünsche nicht nur aus dem Katalog ausgeschnitten und eingeklebt, sondern gleich noch exakt hinzugefügt, wo das Spielzeug zu finden ist und wie viel es kostet - damit nur ja nichts schief geht.
Gewünscht haben sich die Kinder die üblichen Klassiker. "Manche Kinder wünschten sich auch Gesundheit und dass sie die Großeltern sehen können", sagt Heike Kandel. "Aber wenn man an den Weihnachtsmann schreibt, dann äußert man seine Spielzeug-Wünsche." Die reichten vom Roller über Elektronikspielzeuge bis zum klassischen Feuerwehrauto. "Besonders gefreut hat uns, dass auch viele Bücherwünsche dabei waren."
Die Antwortbriefe aus dem Weihnachtsmann-Büro seien in diesem Jahr übrigens ein bisschen ausführlicher ausgefallen. Wie immer wurden sie auf speziellem Briefpapier und in einem besonderen Umschlag verschickt, sagt Heike Kandel. "Damit man auch gleich sieht, dass die Post vom Weihnachtsmann kommt."