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Riesa bereitet sich auf Ukraine-Flüchtlinge vor

OB Marco Müller (CDU) stimmt sich mit dem städtischen Großvermieter über verfügbare Wohnungen ab. Und auch privat läuft einiges.

Von Christoph Scharf
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Riesas Oberbürgermeister Marco Müller (CDU)
Riesas Oberbürgermeister Marco Müller (CDU) © Sebastian Schultz

Riesa. Die ersten ukrainischen Flüchtlinge werden in Riesa erwartet. "Wir haben uns schon mit der städtischen Wohnungsgesellschaft abgestimmt, dass Wohnungen für sie vorgehalten werden", sagt Riesas OB Marco Müller (CDU) am Mittwoch. Gleichzeitig würden mehrere private Initiativen in diese Richtung laufen. "Viele Riesaer wollen helfen", sagt der Oberbürgermeister.

Er selbst habe schon mit mehreren Leuten telefoniert, die Hilfe brauchen – und mit solchen, die Hilfe oder Wohnraum anbieten können. Gleichzeitig gab es am Mittwochnachmittag eine Abstimmung mit dem Landratsamt per Videokonferenz. Der Landkreis Meißen hatte angekündigt, Hilfsangebote aus der Region für die Ukraine koordinieren zu wollen.

Bereits am Dienstag war bei einer städtischen Ausschusssitzung das Thema aufgekommen, ob Riesa eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine eingehen könne. Marco Müller ist da eher skeptisch: "Es gibt momentan Dringenderes zu tun, als jetzt noch neue Strukturen aufzubauen." Man habe aber bereits mit Riesas Partnerstadt Glogau in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Kontakt aufgenommen und Hilfe angeboten: Glogau hat bereits eine ukrainische Partnerstadt, Kamjanez-Podilskyj in der Westukraine.

Und: Rechnet Riesas OB damit, dass der Krieg in Europa mittelfristig auch Folgen für Riesaer Bauprojekte haben könnte, weil Bund und Land wegen anderer Ausgaben für Fördertöpfe weniger Geld zur Verfügung haben könnten? "Dieser Konflikt wird massiv geopolitische Auswirkungen haben, auch finanziell", sagt Müller. Jetzt aber stehe erst einmal die Hilfe im Mittelpunkt.

Unterdessen hat der Riesaer Verein Sprungbrett eine Mahnwache für Frieden und Freiheit angekündigt – am Freitag, 4. März um 17 Uhr auf dem Riesaer Puschkinplatz.