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Riesa warnt vor dubiosen Goldankäufen

Rathaus-Mitarbeiter und Polizei gehen gegen reisende Händler vor, die es nur angeblich auf Pelze abgesehen haben.

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Die Stadt warnt vor Händlern, die angeblich Pelze kaufen. Eigentlich hätten sie es aber vorrangig auf Gold abgesehen, heißt es aus dem Rathaus.
Die Stadt warnt vor Händlern, die angeblich Pelze kaufen. Eigentlich hätten sie es aber vorrangig auf Gold abgesehen, heißt es aus dem Rathaus. © Lutz Weidler

Riesa. Die Stadtverwaltung warnt vor Personen, die derzeit unterwegs sind, um Pelze und Gold anzukaufen. Im Amt für Sicherheit und Ordnung der Stadt Riesa hätten zuletzt mehrfach Männer vorgesprochen, die allesamt nicht aus der Region stammen und ein Gewerbe für den Pelz- und Goldankauf anmeldeten oder das zumindest versuchten. "Für diese tatsächlich nur kurzfristig ausgeübte Tätigkeit mieten sie leerstehende Gewerbeimmobilien an", sagt Rathaus-Sprecher Uwe Päsler.

In verschiedenen Presseerzeugnissen war für den Pelz- und Goldankauf geworben worden. Anlass für die Stadtverwaltung, tätig zu werden. Ihr Verdacht: Hier handele es sich tatsächlich nur um kurzzeitige Tätigkeiten, womit ein sogenanntes "Reisegewerbe" ausgeübt wird. "Im Reisegewerbe ist jedoch der Goldankauf verboten", teilt die Stadt mit. 

Weil die Ankäufer damit auch keine erforderliche Reisegewerbekarte hatten, seien die städtischen Mitarbeiter mit Unterstützung des Polizeireviers Riesa gegen diese "Gewerbetreibenden" vorgegangen. "Vor Ort wurde die Schließung der Betriebsstätte angeordnet", teilt die Stadt mit. Die Polizei hätte die angetroffenen Personen überprüft und dabei festgestellt, dass einige von ihnen bereits polizeibekannt waren. 

Kriminelle Machenschaften vermutet

Die Stadtverwaltung mahnt zur Vorsicht: Die Händler seien meist nicht wirklich an Pelzen interessiert, sondern an Gold. So würden sie Leute auch zu Hause besuchen, die einen Pelz abzugeben haben – und ließen sich Schmuck zeigen. "Hier besteht die Gefahr der Überrumpelung, insbesondere bei älteren Menschen", so die Stadtverwaltung. Die Themen "Pelzankauf" und "Gold" würden sehr oft im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften stehen. 

Was das genau heißt, zeigt beispielhaft ein Fall aus Wangen, von dem die Südwestpresse schon 2015 berichtet hatte: Ein Senioren-Ehepaar hatte dort Kontakt zu vermeintlichen Pelzhändlern gesucht, die hohe Geldsummen für die gebrauchten Pelze in Aussicht stellten. Bei der angeblichen Ausfuhr nach Russland werde eine Gebühr verlangt, die in Goldschmuck zu entrichten sei, so die Geschichte. Das Ehepaar leerte daraufhin die eigene Schmuck-Schatulle und gab dem vermeintlichen Händler den Schmuck sozusagen als Anzahlung mit. In Wolfsburg hatte die Polizei erst im Februar von dieser Masche berichtet. Dort war eine 81-Jährige auf ähnliche Weise um ihre Wertsachen gebracht worden. 

Ob in Riesa wieder kurzfristig ein entsprechender Laden öffnen wird, sei derzeit noch nicht absehbar. "Die Verwaltungsmitarbeiter werden weiterhin ein wachsames Auge haben", so Päsler. (SZ)

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