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Riesaer Schülerin gewinnt bei Wettbewerb gegen Komasaufen

Die Idee für ihr Plakat kam der Zwölfjährigen beim Blick in das heimische Bücherregal.

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Mit diesem Plakat war Diana Lina Rutz aus Riesa jetzt bei einem bundesweiten Wettbewerb gegen Komasaufen erfolgreich.
Mit diesem Plakat war Diana Lina Rutz aus Riesa jetzt bei einem bundesweiten Wettbewerb gegen Komasaufen erfolgreich. © DAK-Gesundheit

Dresden/Riesa. Unter dem Motto "bunt statt blau" hatten sich im Frühjahr bundesweit rund 4.000 Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen beteiligt. In Sachsen hat jetzt die zwölfjährige Diana Lina Rutz aus Riesa den Sonderpreis für junge Künstler gewonnen. Dafür wurde sie von Sozialministerin Petra Köpping (SPD), Schirmherrin der Aktion in Sachsen, und DAK-Landeschefin Christine Enenkel geehrt.

Ministerin Petra Köpping freut sich, dass sich trotz der schwierigen Umstände im letzten Schuljahr Schüler mit dem Thema des exzessiven Alkoholkonsums auseinandergesetzt haben. "Seit Jahren bewegen sich in Sachsen die Fallzahlen von Kindern und Jugendlichen, die wegen einer akuten Alkoholintoxikation im Krankenhaus behandelt werden müssen, auf hohem Niveau." Wichtig sei es, mit Präventionsangeboten etwas dagegen tun. Dazu leiste die Kampagne „bunt statt blau“ der Krankenkasse DAK einen Beitrag: Schüler würden sich intensiv mit dem Thema Alkoholkonsum beschäftigen, während sie ein Kunstwerk fertigen. "Und darauf kommt es an. Denn wir wissen, dass Alkoholprävention dann wirksam und nachhaltig ist, wenn sich Kinder und Jugendliche selbst aktiv mit dem Thema Alkohol auseinandersetzen", sagt Köpping.

"Jugendliche sollen ohne erhobenen Zeigefinger den vernünftigen Umgang mit Alkohol lernen", ergänzt Sachsens DAK-Landeschefin Christine Enenkel.

Und was sagt die Riesaer Preisträgerin Diana Lina Rutz selbst? "Die Idee für das Plakat entstand beim Blick auf unser großes Bücherregal im Wohnzimmer." Sie würde viel lesen - und aus den Geschichten lernen, wie man sich seinen Ängsten und Befürchtungen stellt und dabei sich selbst nicht verliert. "Bücher können meiner Meinung nach auch helfen, Suchtprobleme bei Jugendlichen zu vermeiden. Denn es ist nie zu spät, neu anzufangen und aus seinen Fehlern zu lernen."

Mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage haben Sozialministerin Köpping und DAK-Gesundheit in diesem Jahr auf die traditionelle Siegerehrung verzichtet. Deshalb bekam Diana Lina ihren Preis und einen persönlichen Brief der Ministerin zu Hause von der DAK-Landeschefin überreicht. Landessiegerin wurde Jenny Helen Lißner (17) aus Heidenau. Platz zwei ging an Mathea Alef vom BIP Gymnasium in Leipzig. Dritte wurde Katerina Lorencová (17) vom Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pirna.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes landeten 2019 bundesweit rund 20.500 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. In Sachsen waren es 1.266 Betroffene zwischen zehn und 19 Jahren. Experten fordern deshalb weitere Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens, auch im Schulunterricht. Deshalb luden die DAK-Gesundheit und Sozialministerin Petra Köpping auch in diesem Jahr zum Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ ein.

Die Plakate, die Schüler gestalten, seien für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) hat in einer Online-Studie mit 1.273 Teilnehmenden ihre Wirkung im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach haben die selbst gemalten „bunt statt blau"-Plakate auf Jugendliche eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete Warnhinweise.

Der Plakatwettbewerb fand in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal statt. Insgesamt haben seit 2010 rund 115.000 Schüler an der Aktion teilgenommen. (SZ)

www.dak.de/buntstattblau