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Riesaer Stadtteil feiert seine Straße

Noch gelten Umleitungen für viele Autofahrer. Doch in Nickritz gibt es trotzdem Grund zur Freude. Der Ausbau hatte lange auf der Kippe gestanden.

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Die Planungen für die Nickritzer Auenwaldstraße sind schon viel älter als die Kinder, die dort jetzt mit Riesas OB den Baufortschritt feierten.
Die Planungen für die Nickritzer Auenwaldstraße sind schon viel älter als die Kinder, die dort jetzt mit Riesas OB den Baufortschritt feierten. © Uwe Päsler/Stadt Riesa

Riesa. Vollständig fertig ist die Auenwaldstraße in Riesa-Nickritz nicht, einige Restarbeiten sind noch zu erledigen. Die Freude über den lang ersehnten Neubau der einst holprigen Pflasterstraße lassen sich die Bewohner des Riesaer Ortsteils aber nicht nehmen. Das Dorffest am 10. Oktober stellten sie kurzerhand unter das Thema Straßeneröffnung. Und trotz frischer Oktobertemperaturen strömten die Nickritzer in Scharen herbei, um die symbolische Freigabe zu feiern.

Gudrun Neugebauer, Vorsitzende des Ortschaftsrates, schilderte den mehr als zwanzig Jahre dauernden „Kampf“ um die Straße, deren Bau durch das lange Planfeststellungsverfahren und fehlende Finanzen im Riesaer Stadthaushalt verzögert wurde. Als das Baurecht endlich erteilt war und auch die Gelder zur Verfügung standen, wäre das Projekt beinahe noch an fehlenden Fördermitteln des Freistaats gescheitert. 

Der Bau der Kanalisation war gesichert, der Straßenbau jedoch nicht. Schlimmstenfalls hätten ein halbfertiger Bau und weitere Verzögerungen gedroht. „Durch das Handeln von Stadträten, Ortschaftsräten und der Verwaltung ist es gelungen, beim Freistaat die Förderung auch für die Straße selbst zu erreichen“, betonte Oberbürgermeister Marco Müller (CDU). Im August 2019 konnte endlich der Baustart erfolgen.

Das gute Zusammenwirken zog sich auch durch die Bauphase selbst. „Solch eine hervorragende Kooperation zwischen den Unternehmen und den Anwohnern findet man sehr selten“, so Müller. Von den Firmen habe er nur lobende Worte über das Entgegenkommen der Nickritzer gehört.

Die Lommatzscher Spielleute sorgten auf der Auenwaldstraße für Musik. Freigegeben für den Verkehr wird sie erst im Dezember.
Die Lommatzscher Spielleute sorgten auf der Auenwaldstraße für Musik. Freigegeben für den Verkehr wird sie erst im Dezember. © Uwe Päsler/Stadt Riesa
Gemeinsam geplanzt: Enrico Möller vom Verein Sport und Freizeit, Gudrun Neugebauer vom Ortschaftsrat  Nickritz und Riesas OB Marco Müller (v.l.).
Gemeinsam geplanzt: Enrico Möller vom Verein Sport und Freizeit, Gudrun Neugebauer vom Ortschaftsrat  Nickritz und Riesas OB Marco Müller (v.l.). © Uwe Päsler/Stadt Riesa
Gleich gegossen: Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr wässerten die neue Linde reichlich.
Gleich gegossen: Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr wässerten die neue Linde reichlich. © Uwe Päsler/Stadt Riesa

Insgesamt werden etwa 3,1 Millionen Euro durch die Stadt Riesa investiert, 2,47 Mio. Euro davon schießt der Freistaat Sachsen als Fördermittel zu. Außerdem investieren die Stadtwerke Riesa und die Wasserversorgung Riesa/Großenhain erhebliche sechsstellige Summen in die Modernisierung des Gas-, Elektro- und Trinkwassernetzes im Ort.

Im Dezember wird die Straße endgültig freigegeben, denn noch fehlt beispielsweise die obere Deckschicht. Auch Steinstapel und Gullydeckel am Straßenrand künden von bevorstehenden Restarbeiten. Doch die Vorfreude ist groß. Deshalb hatte der rührige Verein "Nickritzer Sport und Freizeit" ein Fest für alle organisiert.

Die Lommatzscher Spielleute und ein Lampionumzug für die Kinder hoben die ohnehin schon gute Stimmung. Das sah auch der Oberbürgermeister so: „Eigentlich befindet sich das Projekt erst eingangs der Zielgeraden. Der Endspurt steht noch bevor. Doch bereits jetzt ist klar, dass es im Ziel keine Zweiten und Dritten, sondern ausschließlich Sieger geben wird.“ Mit der Pflanzung einer Linde vor dem Gemeindehaus wurde ein weiteres Zeichen für die Nickritzer Zukunft gesetzt. (SZ)

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