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Riesaer Stahl auf der Bundesgartenschau

Vertreter aus zwölf Städten besuchten jetzt Mannheim – und tauschten sich dabei auch über Klima und Energiewende aus. Mit dabei war auch eine Riesaer Delegation.

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Stahlkunst im Grünen: Auch Riesa präsentiert sich in Mannheim bei der Bundesgartenschau.
Stahlkunst im Grünen: Auch Riesa präsentiert sich in Mannheim bei der Bundesgartenschau. © Stadt Riesa/M. Leupold

Riesa. Zum Treffen der Partnerstädte anlässlich der Bundesgartenschau 2023 kamen Anfang Mai Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus zwölf Städten von drei Kontinenten in Mannheim zusammen. "Auch Riesas Oberbürgermeister Marco Müller (CDU) tauschte sich innerhalb eines Arbeitstreffens zu Themen der Klimapolitik und Energiewende mit seinen Amtskollegen über Strategien aus, die in den verschiedenen Ländern und Städten entwickelt wurden", heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus.

"Natürlich hat jede Stadt eigene Konzepte dafür, aber viele Ideen sind auch ziemlich identisch", sagte Müller nach dem Treffen. "Obwohl Riesa die kleinste der Mannheimer Partnerstädte ist, sind wir mit den Projekten der Photovoltaik, mit der Dampftrasse, der Umstellung auf LED-Beleuchtung oder dem Vorhaben, Elektrofähren einzusetzen, auf einem ähnlichen Stand wie andere, deutlich größere Städte." Auch die Initiativen der großen regionalen Unternehmen zum sogenannten "grünen Stahl" oder der beabsichtigten Wasserstoffnutzung zur Energieversorgung nannte Müller als positive Beispiele.

Erkennbar seien alle Kommunen auf der Suche nach den besten Lösungen für die Zukunft, resümierte Müller. "Und auch bei den chinesischen Städten ist das Thema längst angekommen", hat er festgestellt. Teilweise wusste dabei auch Riesa als potenzielles Vorbild für die größeren Städte zu überzeugen – vor allem mit den kleineren Aktionen, an denen sich die Bürger mit beteiligen konnten. Auf Nachfrage nennt die Stadtverwaltung die Baumpflanzaktionen und Baumwette vor einigen Jahren, das Anlegen von Blühwiesen, den Bürgergarten und den Generationenpark und beispielsweise die Bieneninitiative der WGR.

Abseits der Zukunftsgespräche stand für die Riesaer Delegation die Eröffnung des Gartens der Partnerstädte auf dem Gelände der Bundesgartenschau auf dem Plan. Neben Marco Müller war auch Susanne Voigt vom Verein Riesa und die Welt dabei. Die Mannheimer Partnerkommunen Bydgoscz (Bromberg) aus Polen, Chisinau (Moldau), Zhenyang und Quingdao (China), Windsor (Kanada), Haifa (Israel), Swansea (Wales), Klaipeda (Litauen), Czernowitz (Ukraine), Toulon (Frankreich), der Berliner Stadtbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und eben Riesa hatten sich dort mit spezifischen Elementen eingebracht.

Landesgartenschau in Riesa?

Zur Eröffnung pflanzten die anwesenden Bürgermeister gemeinsam eine Weide. Bereits im Vorjahr waren junge Menschen aus mehreren Städten, darunter auch aus Riesa, bei der Gestaltung des Gartens aktiv gewesen.

Der Riesaer Bereich ist als Klostergarten angelegt. Die rote Rose erinnert an das Stadtwappen, Weiden verweisen auf die Bedeutung dieser Baumart für die Landschaft rund um Riesa. Im typischen Material der Stahlstadt zeigen sich zwei Kunstwerke, die beim Metallbildhauer-Symposium im Herbst 2021 entstanden. Auch Glyzinien (Blauregen) fehlen nicht, ist doch die mehr als 100-jährige Glyzinie am Rathaus ein botanisches Markenzeichen der Riesaer Innenstadt.

Die Bundesgartenschau in Mannheim findet noch bis 8. Oktober 2023 auf dem ehemaligen Spinelli-Militärgelände im Nordosten der Stadt sowie in Teilen des Luisenparks statt. Unter anderem wurden mehr als 62 Hektar Fläche auf dem ehemaligen Kasernengelände "Spinelli-Barracks" entsiegelt und neugestaltet. Insgesamt rechnet Mannheim mit zwei Millionen Besuchern.

Bleibt die teils schon in sozialen Netzwerken diskutierte Frage, ob nicht auch Riesa einmal eine Gartenschau ausrichten könnte – zumindest auf Landesebene. "Die Möglichkeit einer Landesgartenschau – für 2030 oder später – wurde durchaus schon unverbindlich zwischen Verwaltung und Stadtrat diskutiert", besteht Stadtsprecher Uwe Päsler auf Nachfrage. Es sei zwar noch nichts konkret, "aber die Idee ist präsent". (SZ)