Riesa. Er ist etwa so groß wie ein A5-Zettel, grün und öffnet mit einer ernsten Frage: "Warum bin ich so traurig?" steht auf dem Handzettel, den Janine Seemann in ihrem Büro im Christlichen Gymnasium liegen hat. Eine Frage, die sie und die anderen Schulsozialarbeiter in Riesa, Großenhain und dem Umland so und ähnlich öfter zu hören bekommen.
"Wir sind gerade dabei, die Flyer in Wohneingängen zu verteilen", sagt Janine Seemann. Darauf stehen auch die Kontaktdaten zu Beratungsstellen - und der Hinweis, doch einfach mal den Kontakt zu seinen Freunden aktiv zu suchen. Es gehe vor allem darum, die Kinder und Jugendlichen auch im Fall eines weiteren Lockdowns zu erreichen.
Die Pandemiesituation mit Kontakteinschränkungen und nicht zuletzt der Fernlehre macht Schülern aller Altersgruppen zu schaffen - und erschwert die Arbeit der 15 Schulsozialarbeiterinnen des Vereins Sprungbrett, die an Schulen von Oschatz bis Ebersbach und von Riesa bis Gröditz arbeiten. "Es gibt Kinder, die sind teils seit Monaten von der Schule abgemeldet", erklärt Janine Seemann. Die zu erreichen, sei schwierig.