Riesaer gibt Tipps zum Sternschnuppen-Schauen

Riesa. Mitte August ist jedes Jahr wieder eine besondere Zeit für Sternengucker wie Stefan Schwager. "Die Erde fliegt zurzeit wieder durch die Trümmerwolke der Perseiden." Die kleinen Staubkörner treffen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 70 Kilometer pro Sekunde auf die Atmosphäre - und verglühen spektakulär.
Solche Sternschnuppen sind theoretisch das ganze Jahr über zu sehen. Aber zu anderen Zeitpunkten bestehe die Chance auf vielleicht zehn pro Stunde, erklärt Stefan Schwager. Jetzt sind die Chancen deutlich höher. "Den Punkt des Maximums haben wir bereits am Freitag erreicht." In dieser Nacht sowie den beiden davor und danach sei die Chance am größten, viele Sternschnuppen zu sehen.
Schwager empfiehlt für die Beobachtung den gezielten Blick nach Osten, ab Mitternacht. Konkret kommen die Sternschnuppen aus dem Sternbild des Perseus. "Der steht um diese Zeit im Nordosten deutlich über dem Horizont und erinnert an eine Giraffe oder ein umgedrehtes Y." Direkt darüber sei das Sternbild Kassiopeia zu sehen, das Himmels-W.

Der Sternenfreunde-Chef selbst wird sich am Freitag und Sonnabend mit einigen Vereinsmitgliedern auf den Flugplatz in Canitz begeben. Dort sei die Horizontsicht besonders günstig. Ab 22 Uhr werde man wohl vor Ort sein. Wer möchte, kann gern dazustoßen, so Schwager. "Wichtig wäre nur, sich eine Decke, einen Schlafsack oder etwas Ähnliches mitzunehmen." Viele Beobachter unterschätzten, wie frisch die Nächte schon wieder sind.
Die Sternschnuppen verglühen übrigens in einer Höhe von 100 bis 150 Kilometern, sagt Schwager. Das Wetter dürfte für die Beobachtung mitspielen. Nur der Mond ist ein kleines Problem: Er befindet sich derzeit besonders nah an der Erde - und scheint entsprechend hell. Dieser sogenannte Supermond sei sozusagen eine natürliche Quelle von Lichtverschmutzung. Die richtig hellen Sternschnuppen werde man aber dennoch mit bloßem Auge erkennen, so Schwager. Außerdem könne man derzeit Saturn und Jupiter besonders hell und nah am Mond ausmachen, am Samstag werden sie ungefähr in einer Linie stehen. Ein Blick in den Nachthimmel lohnt also in jedem Fall - Sternschnuppen hin oder her.