Riesa. Ein Druck auf den Schalter, schon fangen die auf dem Holzkasten verschraubten Lampen zu leuchten an. Zehn Stück sind es, aber Sven Schönes Augenmerk liegt erst einmal auf den vordersten fünf. Die LEDs sind geordnet - von einem eher warmen Leuchten oder Glimmen bis hin zu strahlend weißem Licht, das beim Hinsehen regelrecht blendet. Neben den Lampen hat Schöne Plaketten angebracht, die die Lichtwärme in Kelvin angeben. "Alles unter 3.000 Kelvin ist schon mal okay", sagt er. Es könnten aber noch etwas weniger sein.
Sparsam soll sie sein und möglichst hell: Wenn es um die Beleuchtung im eigenen Garten, Haus oder auch entlang der Straße geht, dann sind die Kriterien beim Kauf meist in etwa die gleichen. Die wenigsten Menschen denken in dem Moment darüber nach, welche weiteren Effekte die nächtliche Beleuchtung haben kann: Pflanzen verändern ihren Vegetationszyklus, tagaktive Tiere verlieren Schlafplätze, für Insekten wird manche Laterne zur Todesfalle. Auch der Mensch bleibt nicht verschont: zu viel künstliches Licht kann sich auf den Melatoninhaushalt auswirken - und damit zu Schlafproblemen führen.
"Wir wollen es nicht stockdunkel haben"
Den meisten Leute fehlt es an Bewusstsein für das Thema, sagt Sven Schöne. Er will das ändern - und hat sich deshalb den "Paten der Nacht" angeschlossen, einer Initiative, die gegen Lichtverschmutzung ankämpft. Wobei Schöne selbst diese Wortwahl wohl zu martialisch wäre: Der Riesaer will gerade nicht nörgeln und mit dem Finger auf diejenigen zeigen, die es aus seiner Sicht übertreiben mit dem Licht. "Das Ziel ist es, die Positivbeispiele hervorzuheben."