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Riesa: Bereitschaftspraxis zieht erste Bilanz

Anfang Juli war der Anlaufpunkt für minder schwere Akutfälle am Elblandklinikum an den Start gegangen. Sächsische.de hat den ärztlichen Leiter gesprochen.

Von Eric Weser
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Gleich neben der Notaufnahme (l.) befindet sich am Riesaer Elblandklinikum der Eingang zur Bereitschaftspraxis (r.). Die Einrichtung existiert seit Anfang Juli – und wird auch angenommen.
Gleich neben der Notaufnahme (l.) befindet sich am Riesaer Elblandklinikum der Eingang zur Bereitschaftspraxis (r.). Die Einrichtung existiert seit Anfang Juli – und wird auch angenommen. © Sebastian Schultz

Riesa. Gut sechs Wochen existiert die Bereitschaftspraxis in Riesa inzwischen. Laut dem ärztlichen Leiter der Einrichtung, dem Glaubitzer Hausarzt Dr. Gregor Gauer, wird das Angebot angenommen. Auch wenn derzeit noch nicht besonders viele Patienten in die Sprechstunden kämen.

Der Mediziner hat nach eigenem Bekunden bisher drei Dienste absolviert. Deren Dauer ist auf vier Stunden festgelegt. In dieser Zeit seien jeweils acht bis 14 Patienten da gewesen. Das seien wenige. Gregor Gauer führt das zum einen auf eine nach wie vor geringe Bekanntheit des Angebots zurück. Zum anderen spiele momentan wohl auch die Ferienzeit eine Rolle.

Dr. Gregor Gauer ist ärztlicher Leiter der Bereitschaftspraxis in Riesa, die in den Räumen des Elblandklinikums angesiedelt ist.
Dr. Gregor Gauer ist ärztlicher Leiter der Bereitschaftspraxis in Riesa, die in den Räumen des Elblandklinikums angesiedelt ist. © Sebastian Schultz

Laut dem Arzt kommen Menschen mit Beschwerden in die Sprechstunde, die für Hausarztpraxen typisch seien: Husten oder Schnupfen beispielsweise, aber auch Infekte oder auch Prellungen. Für die Versorgung akuter, aber nicht lebensbedrohlicher Fälle zu Zeiten, in denen die normalen Arztpraxen geschlossen sind, ist die Bereitschaftspraxis auch gedacht.

Doch es gebe auch Menschen, die in die Praxis kommen, weil sie etwa in der Woche nicht zuhause sind und deshalb keine Möglichkeit hätten, einen Hausarzt aufzusuchen. Fernfahrer zum Beispiel. Das sei allerdings nicht unbedingt im Sinn der Sache, so Gregor Gauer.

Laut dem ärztlichen Leiter sind die Öffnungszeiten der Riesaer Praxis bisher noch recht großzügig, zumal im hiesigen Bereitschaftsdienstbereich Riesa-Großenhain zusätzlich noch zwei Ärzte im Auto unterwegs seien. Von anderen der Bereitschaftspraxen im Freistaat wisse er, dass die Öffnungszeiten dort bereits zurückgefahren worden seien. Ob das auch in Riesa passiert, ist offen und nicht zuletzt vom Patientenaufkommen abhängig. Gregor Gauer rechnet damit, dass die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen als Betreiberin der Praxis etwa nach einem halben Jahr dazu eine Entscheidung fällt.

Die Bereitschaftspraxis der KVS am Riesaer Elblandklinikum ist derzeit mittwochs und freitags 15 bis19 Uhr geöffnet, am Wochenende sowie Feier-/Brückentagen von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Eine Bereitschaftspraxis mit Kindersprechstunde existiert am Elblandklinikum Meißen. Informationen für Patienten erteilt auch der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117, der auch Hausbesuche vermittelt.