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Riesaer Praxis rüstet auf

Ein fünf Tonnen schweres MRT ist am Dienstag ins Krankenhaus gehievt worden. Es wartet mit künstlicher Intelligenz auf.

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Dr. Steffen Klengel beobachtet die Lieferung des neuen MRT in seine Praxisräume im Riesaer Elblandklinikum. Dort ist die Radiologische Praxis eingemietet.
Dr. Steffen Klengel beobachtet die Lieferung des neuen MRT in seine Praxisräume im Riesaer Elblandklinikum. Dort ist die Radiologische Praxis eingemietet. © Eric Weser

Riesa. Es ist in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen, dass tonnenschwere Diagnosegeräte in die Radiologische Praxis von Dr. Steffen Klengel im Riesaer Krankenhaus hineingehoben wurden. Doch zur Routine wird es deshalb trotzdem nicht; jedes Mal ist es wieder eine Zitterpartie, ob auch wirklich alles gut geht. Als er noch in Dresden Oberarzt gewesen sei, sei einmal etwas schief gegangen, erzählt Steffen Klengel. Ein Gerüst sei beim Aufstellen umgekippt und das Gerät durch die Fassade und zwei Etagen nach unten durchgebrochen.

In Riesa ist das Einheben des neuesten Magnetresonanztomographen – kurz: MRT – am Dienstagvormittag aber alles gut gegangen. Mit einem Autokran wurde das rund fünf Tonnen schwere Gerät auf ein vorbereitetes Podest gehoben und von dort aus mit Muskelkraft durch die geöffnete Klinikfassade an seinen neuen Standort bugsiert.

Mit einem Autokran wurde das rund fünf Tonnen schwere Gerät auf ein eigens erbautes Podest gehievt und dann...
Mit einem Autokran wurde das rund fünf Tonnen schwere Gerät auf ein eigens erbautes Podest gehievt und dann... © Eric Weser
... in die Praxisräume hineingeschoben. Dort befindet es sich in einem Faradayschen Käfig. Der hält Störsignale draußen, die die empfindlichen Bildgebunsverfahren behindern könnten.
... in die Praxisräume hineingeschoben. Dort befindet es sich in einem Faradayschen Käfig. Der hält Störsignale draußen, die die empfindlichen Bildgebunsverfahren behindern könnten. © Eric Weser

Den Apparat aus dem Hause Siemens hat sich das Medizinische Vorsorgezentrum für Diagnostik und Therapie Radcom alles in allem eine knapp siebenstellige Summe kosten lassen, so Chef Steffen Klengel. Aufwarten soll das neue MRT nun mit neuester Technik. Im Einsatz sei künstliche Intelligenz, die vor allem das Signalrauschen mindere, wodurch bessere Bilder entstünden, erklärt Steffen Klengel. Und je besser die Bilder, desto genauer die Diagnostik – und umso effizienter ist anschließend eine Behandlung möglich. Egal, ob es beispielsweise um Gelenkprobleme oder Tumore geht, die mit dem Bildgebungsverfahren zunächst genau untersucht werden.

Ersetzt hat das neue MRT-Gerät übrigens einen acht Jahre alten Vorgänger, der die Praxis bereits verlassen hatte. Die alte Maschine habe ihre Arbeit gut erledigt. "Aber es geht in Sachen Digitalisierung eben enorm weiter", so Radiologe Steffen Klengel. Wobei die Innovation vor allem bei der Software lägen.

Ein Effekt der Verbesserungen sei zum Beispiel, dass Patienten statt wie früher 25 Sekunden jetzt nur noch knapp zehn Sekunden den Atem anhalten müssen, damit etwa bei Bauchuntersuchungen die Bilddaten akquiriert werden können. "Und das ist schon ein Unterschied", sagt Steffen Klengel. "25 Sekunden können sehr lang sein."

Etwa 30 bis 40 Patienten täglich sollen künftig in dem neuen MRT, das auch als besonders energieeffizient arbeiten soll, untersucht werden. Bis es so weit ist, werden aber noch ein paar Tage vergehen. Rund um das Gerät sind noch einige Installationsarbeiten nötig, ehe es von einem Siemens-Servicetechniker in Betrieb genommen werden kann. In etwa zwei Wochen soll es dann im Praxisalltag im Einsatz sein. (SZ/ewe)