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Später Schock im Riesaer Stadion

Bis in die Nachspielzeit führt die BSG Stahl gegen Radebeul, ehe der Ausgleich fällt. Großenhain siegt 2:0 bei Blau-Weiß Leipzig.

Von Jürgen Schwarz
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Laufduell zwischen dem Riesaer Georg Liesch (links) und Tim Genz. Am Ende traf Stahl zweimal ins Tor, aber in der Nachspielzeit leider auch ins eigene. Foto: Christian Kluge
Laufduell zwischen dem Riesaer Georg Liesch (links) und Tim Genz. Am Ende traf Stahl zweimal ins Tor, aber in der Nachspielzeit leider auch ins eigene. Foto: Christian Kluge © Christian Kluge

Riesa. In der Fußball-Landesliga stand für die BSG Stahl Riesa am 15. Spieltag im Heimspiel gegen den Radebeuler BC viel auf dem Spiel. Ein Sieg musste her, um im Kampf um den Klassenerhalt bessere Karten in der Hand zu halten. Bis zur dritten Nachspielminute lief für die Gastgeber vor 197 Zuschauern in der Feralpi-Arena alles nach Plan, denn Nick Heuer hatte in der 73. Minute das wichtige 1:0 für Stahl markiert.

Als Schiedsrichter Oliver Seib (Görlitz) drei Minuten Nachspielzeit anzeigte und diese fast abgelaufen war, stand das Riesaer Stadion plötzlich unter Schock – Dirk Thieme unterlief ein Eigentor zum 1:1. Stahl-Coach Karsten Oswald: „Sehr, sehr unglücklich, es war die letzte Aktion im Spiel. Wenn du in der Tabelle unten stehst, geht das Ding rein, stehst du oben, landet der Ball am Pfosten oder der Querlatte.“

Seinen Jungs bescheinigte „Ossi“ aber trotzdem eine gute Leistung: „Wie schon eine Woche zuvor gegen Pirna-Copitz machen sie das gut, aber das Ergebnis passt nicht. Radebeul hatte mehr vom Spiel, aber wir die besseren Chancen. Aber ich bin stolz, wie meine Spieler diese schwierige Aufgabe angehen. Reicht es am Ende nicht, dann hatte die Konkurrenz eben den qualitativ besseren Kader und wir werden gratulieren. Aber bis dahin ist noch ein Stück zu gehen. Wir sind noch nicht abgestiegen.“

RBC-Coach Daniel Wohllebe war nach vier Siegen in Folge in diesem Jahr nicht rundum zufrieden, „aber wir bleiben 2022 ungeschlagen. Die Riesaer standen tief, wir haben uns zu wenig Chancen herausgespielt. Aber wir haben bis zum Schluss alles versucht und wurden belohnt.“ Bereits vor der Partie hatten Wohllebe und Co-Trainer René Seidel ihre Verträge verlängert.

Radebeul plant für die Landesliga

„Es war eigentlich nur eine Formalität, denn beide Trainer sind innerhalb des Vereins durch ihre große Fachkompetenz, ihre immer positiven Ausstrahlung sowie durch ihre Identifikation mit dem RBC sehr hoch anerkannt“, sagte Vorstandsmitglied Felix Gärtner nach der Vertragsunterzeichnung. „Wir freuen uns, dass die beiden sich entschieden haben, weiterhin zur Stange zu halten. Schließlich ist es für die Trainer ein hoher Aufwand, die Strecke vom Wohnort Grimma bis ins Weinbergstadion Radebeul drei-, viermal wöchentlich zu bewältigen.“

Mit der Verlängerung der Trainerverträge steht fest, dass der Radebeuler BC in der nächsten Saison für die Landesliga 2022/23 plant. „Aktuell befinden wir uns in den Vertragsgesprächen mit jedem einzelnen Spieler“, so der sportliche Leiter Eberhard Weiche. Mittelfeldspieler Tommy Klotke hat mündlich bereits zugesagt, seinen Kontrakt zu verlängern.

Der Großenhainer FV kam im Verfolgerduell beim FC Blau-Weiß Leipzig zu einem 2:0-Sieg und festigte den zweiten Tabellenplatz. Karl-Ludwig Zech (6.) und Kapitän Eric Bachmann (53.) erzielten die GFV-Treffer. In der Tabelle rückte die Mannschaft von Trainer Steve Dieske bis auf einen Punkt an Spitzenreiter SC Freital heran, dessen Heimspiel gegen Kickers Markkleeberg ausfiel.

„Es war ein hartes Stück Arbeit gegen einen sehr robusten Gegner, aber wir haben keine klare Chance der Leipziger zugelassen“, resümierte Dieske. „Der Treffer zum 1:0 war herrlich, der zum 2:0 vom Kapitän regelrecht erzwungen. Beide Tore fielen zu einem günstigen Zeitpunkt. In der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut Fußball und zu Null gespielt, was beim Comeback von Torhüter Tom Müller auch eine sehr gute Sache war.“