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Die kurz- und langfristigen Ziele von Stahl Riesa

Landesligist Riesa verliert das erste Testspiel im Jahr 2022 in Brandenburg knapp. Das neue Vorstandsmitglied konkretisiert die Zielsetzung des Vereins.

Von Jens Jahn & Jürgen Schwarz
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Mario Oster ist Vorstandsmitglied bei Stahl Riesa und Sportlicher Leiter.
Mario Oster ist Vorstandsmitglied bei Stahl Riesa und Sportlicher Leiter. © privat

Riesa. Die BSG Stahl Riesa hat die coronabedingte Fußballpause beendet und ein erstes Testspiel absolviert. Beim brandenburgischen Landesligisten VfB Hohenleipisch kassierten die Stahlwerker eine knappe 1:2 (1:1)-Niederlage. Andre Köhler hatte Riesa in Führung gebracht (18.), mit dem Halbzeitpfiff gelang dem VfB der Ausgleich. Auf dem Kunstrasenplatz in Elsterwerda brachte ein Konter kurz vor Ultimo die Entscheidung zugunsten der Brandenburger.

„Ein Remis wäre sicher verdient gewesen. Aber das Ergebnis tut nichts zur Sache. Wichtig war, dass die Jungs endlich wieder Fußball spielen durften“, erklärt Mario Oster. Der in Meißen wohnhafte Oster, der am Dienstag seinen 52. Geburtstag feiert, ist seit Anfang des Jahres Vorstandsmitglied bei Stahl Riesa und dabei als Sportlicher Leiter tätig. Der langjährige Bezirksligaspieler beim Meißner SV sowie in Lommatzsch hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.

„Man kann schon sagen, dass ich als aktiver Spieler hier in Riesa durchaus als Feindbild galt. Ich habe hier mächtig auf die Socken bekommen. Aber das ist längst abgehakt“, sagt Oster. Er selbst stand nur kurzzeitig in den neunziger Jahren in der Stahl-Elf, damals unter Coach Matthias Müller. In der Saison 2018/19 trainierte er die Riesaer ein Vierteljahr, spielt hier aber auch seit zehn Jahren bei den Alten Herren.

Riesa soll wieder Top-Adresse werden

Trotz aller Ungereimtheiten war und ist Stahl Riesa für Oster ein fußballerisches Aushängeschild in der Region. „Dieser Verein hat eine tolle Tradition. Als man mit der Anfrage zum Sportlichen Leiter an mich herangetreten ist, habe ich mich sehr gefreut. Es wird natürlich nicht einfach. Ich bin als Außendienstmitarbeiter viel unterwegs, hinzu kommt die Familie. Aber ich werde mein Bestes geben, um alles unter einen Hut zu bekommen.“

Nach den zuletzt doch eher schwierigen Jahren des Riesaer Fußballs hat sich die Vereinsvorstand auf die Fahne geschrieben, wieder eine fußballerische Top-Adresse zu werden. „Wir wollen das traditionell berüchtigte Stahlfeuer wieder entfachen. Zuletzt hatten wir einen mächtigen personellen Aderlass. Unsere tolle Nachwuchsarbeit im Verein wurde zu wenig belohnt. Viele talentierte Youngster sind weggegangen. Das muss sich ändern. Wir wollen eine Stahlelf formen mit jungen Eigengewächsen und Routiniers, die das Riesaer Blut in sich haben. Ein Team, mit dem sich auch unsere zahlreichen Fans wieder identifizieren können“, erklärt Oster.

Die Saison irgendwie übestehen

Mit Norman Gründler und Andre Köhler wurden zwei langjährige Stahlspieler aus der zweiten Mannschaft reaktiviert. „Es werden weitere Jungs aus der A-Jugend nach oben kommen. Der Schritt der Youngster aus dem Nachwuchs ins Männerteam ist steinig, aber wir werden sie bestens unterstützen und zählen auf diese Kicker. Es sind tolle Talente dabei, unsere Übungsleiter um Thomas Juretzko machen einen feinen Job.“

Wichtig wird für die Riesaer sein, diese laufende Saison irgendwie zu überstehen. Nach elf absolvierten Spieltagen in der Landesliga rangiert Stahl auf dem 13. Tabellenplatz. „Wie es da weitergeht, kann keiner so richtig sagen. Wir konzentrieren uns nun auf das Training und werden einige Testspiele einschieben. Geplant ist eine Partie gegen Eintracht Sermuth aus der Landesklasse Nord. Weitere Spiele werden kurzfristig angesetzt.“

Die Zielstellung des Riesaer Trainerteams um Karsten Oswald und Marcus Stuchlik lautet ganz klar Klassenerhalt.