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So geht die Fußballsaison im Elbland jetzt weiter

Das SFV-Präsidium berät am Montag über einen Re-Start. Der Spielausschuss-Vorsitzende Volkmar Beier sieht aber einige Hürden für Vereine aufgestellt.

Von Jürgen Schwarz
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Karsten Oswald hat den Hut auf bei der BSG Stahl Riesa. Der Coach will nächste Woche ins Mannschaftstraining starten.
Karsten Oswald hat den Hut auf bei der BSG Stahl Riesa. Der Coach will nächste Woche ins Mannschaftstraining starten. © Archiv: Christian Kluge

Riesa. Am Montag tagt das Präsidium des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV). Dabei geht es in erster Linie um einen möglichen Re-Start in der Landesliga und den vier Landesklasse-Staffeln. Ab dem 14. Januar tritt im Freistaat die neue Corona-Notfall-Verordnung in Kraft und die Fußball-Vereine sehen wieder etwas Licht am Ende des Tunnels, auch wenn noch einige hohe Hürden bereitstehen. Zumindest das Mannschaftstraining wurde bzw. wird ab der kommenden Woche wieder aufgenommen.

Beim Großenhainer FV 1990 läuft der Trainingsbetrieb in der kommenden Woche wieder an, darauf haben sich die sportliche Leitung und der GFV-Vorstand verständigt. „Wir müssen sehen, wie wir die Trainingsbelastung steuern. Jetzt werden wir erst einmal wieder hochfahren und versuchen, die Automatismen wieder zu finden“, sagt Chefcoach Steve Dieske. „Das geschieht immer mit Blick auf den Re-Start. Aktuell sind die ersten Punktspiele für den 26. Februar angesetzt, daran werden wir uns vorerst orientieren. Der Zeitraum entspricht dem einer normalen Vorbereitungsphase ohne Pandemie-Bedingungen und dürfte damit keine Probleme bereiten.“

Abgesagt wurde der Test am 18. Januar gegen Oberligist FC Grimma. „Wir wollten eine Woche eher mit dem Training beginnen, aber das ließ die vor dem 14. Januar geltende Corona-Notfall-Verordnung nicht zu. Ich hoffe, wir können den Vergleich mit den Muldestädtern nachholen“, so Dieske.

Radebeul sucht noch Testspielgegner

Auch in Riesa und Radebeul haben die Verantwortlichen die Öffnung der Trainingsplätze für die Männerteams erfreut zur Kenntnis genommen. „Wir starten in der kommenden Woche unter 2G und haben bereits ein interessantes Testspiel vereinbart“, freut sich RBC-Vorstandsmitglied Felix Gärtner. Am 22. Januar gastiert Oberliga-Aufsteiger FSV Budissa Bautzen ab 11 Uhr im Radebeuler Weinbergstadion. „Die Zuschauer müssen dann einen 2G-Nachweis erbringen. Für den Februar sind wir noch auf der Suche nach zwei weiteren Testspielgegnern“, ergänzt Gärtner.

In Riesa weilte Chefcoach Karsten Oswald am Donnerstag zur Absprache bei der BSG Stahl. „Nächste Woche beginnen auch wir mit dem Training“, kündigt der Ex-Dynamo an. „Wir müssen schauen, ob alle einsetzbar sind, aber es ist schön, dass es wieder losgeht.“

Zudem gab der Verein bekannt, dass Mario Oster seit Anfang des Jahres das fünfte Vorstandsmitglied ist und die sportliche Leitung im Männerbereich übernimmt. Der 51-Jährige war als Spieler u. a. in Lommatzsch und Meißen aktiv. Erst mit 41 beendete er seine aktive Laufbahn, wurde Trainer in Meißen und arbeitete auch kurzzeitig als Coach in Riesa.

Ob die Meisterschaft in der 6. und 7. Liga Ende Februar tatsächlich fortgesetzt werden kann, scheint zumindest fraglich. „Die 2G-Regel ist nicht unsere Wunschlösung, aber wir stellen uns natürlich den Rahmenbedingungen der Politik“, sagt Volkmar Beier, Vorsitzender des SFV-Spielausschusses. Wann ein Re-Start auf Landesebene möglich ist, vermag der 46-Jährige konkret nicht zu sagen: „Ich kann derzeit nicht einschätzen, inwieweit 2G oder 2G plus für den Spielbetrieb auf Landesebene umsetzbar sind.“

Kein "Durchpeitschen auf Teufel komm raus"

Er betont, der SFV sei verantwortungsvoll mit der Frage der Fortführung der Saison umgegangen. „Wir streben an, die komplette Hinrunde plus eventuell weitere Spiele, die ich nicht beziffern möchte, zu absolvieren. Durchpeitschen auf Teufel komm raus werden wir nichts, aber wir wollen eine sportliche Wertung.“ Beier hält einen Re-Start Anfang März in der Landesliga und Landesklasse für möglich.

Eine Regelung, wie sie der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) für die Oberliga geschaffen hat, scheint für den SFV kein Weg zu sein. Der NOFV hat eine Ergänzung der Durchführungsbestimmungen vorgenommen. Dabei geht es um die Absetzung von Punktspielen im Zusammenhang mit Covid-19. „Einem Antrag auf Spielabsetzung ist nicht stattzugeben, wenn 15 spielberechtigte Spieler zur Verfügung stehen. Unter diesen muss sich mindestens ein Torwart befinden. Spieler, die sporttypisch verletzt oder gesperrt sind, Spieler, die offensichtlich gegen wesentliche Vorgaben der lokalen Hygienekonzepte verstoßen haben oder Spieler, die nach den üblichen Definitionen des RKI als nicht vollständig geimpft gelten und deshalb nicht an einem Spiel mitwirken können, werden hierbei nicht angerechnet und gelten als zur Verfügung stehend.“