Riesa
Merken

Teigwaren-Beschäftigte in Riesa streiken

Die Woche hat beim Nudelhersteller mit einem Arbeitskampf begonnen. Die Gewerkschaft fordert ein deutliches Lohnplus.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Beschäftigte der Riesaer Teigwaren-Fabrik streikten am Dienstag.
Beschäftigte der Riesaer Teigwaren-Fabrik streikten am Dienstag. © NGG

Riesa. Es hatte sich bereits angedeutet: Beim Nudelhersteller Teigwaren Riesa wird wieder gestreikt. "Am 4. Oktober kam es zu einem ersten 24-Stunden-Streik", teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Dienstag mit. Die NGG verwies auf die stockenden Tarifverhandlungen mit der Arbeitgeberseite.

Die Gewerkschaft fordert dabei deutliche Lohnerhöhungen wegen der gestiegenen Inflation und bestehender Lohnunterschiede zu westdeutschen Nudelproduzenten, wie sie mitteilte. Außerdem solle ein deutlicher Abstand zum Mindestlohn von 12 Euro hergestellt werden, so die NGG.

"Leider ist die Botschaft der Beschäftigten bei der Unternehmensleitung noch nicht
angekommen. Das letzte Angebot der Arbeitgeberseite stößt auf deutliche Ablehnung der Belegschaft, wie der heutige erste Warnstreik zeigt", wird NGG-Verhandlungsführer Olaf Klenke in der Mitteilung vom Dienstag zitiert.

"Sehr gutes Angebot"

Weiter hieß es: "Wir bedauern, dass wir zu diesem Schritt greifen mussten. Aber drei
Verhandlungsrunden brachten bisher keine Lösung." Die Belegschaft fordere eine sofortige Lohnerhöhung von einem Euro mehr in der Stunde. Darüber sei das Unternehmen derzeit nicht bereit zu verhandeln und biete stattdessen einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit bis 2026 an.

Die Teigwaren hatten vorige Woche mitgeteilt, den Beschäftigten eine zehnprozentige Entgeltsteigerung über alle Tarifgruppen hinweg angeboten zu haben, was etwa 220 Euro mehr bis Ende 2023 entspreche. "Aus unserer Sicht war das ein sehr gutes Angebot", hatte Geschäftsführer Mike Hennig zu Sächsische.de gesagt.

Die NGG sei zu Gesprächen bereit. "Das ist aber schwierig, wenn das Unternehmen in der
letzten Verhandlungsrunde kein Zeichen zu konstruktiven Verhandlungen erkennen lässt und nach 30 Minuten die Verhandlungen abbricht."

Verweis auf langen Streik im Vorjahr

Die vom Unternehmen nach außen kommunizierte angebotene Lohnerhöhung von angeblich zehn Prozent betreffe nur die untersten Lohngruppen und beziehe sich auf einen Zeitraum von knapp zwei Jahren, so die NGG. Sie liege aufs Jahr bezogen nur bei vier bis sechs Prozent, bei einer derzeitigen Inflation von zehn Prozent, kritisiert die NGG. Und moniert weiter, dass mit dem ersten Erhöhungsschritt die unterste Lohngruppe sogar unter dem neuen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro liege.

Die NGG teilte mit, man sei verhandlungsbereit. Die Frage sei, "ob die Unternehmensleitung auch verhandeln will, oder ob sie wieder einen Konflikt wie im letzten Jahr riskieren will". Damals hätten die Beschäftigten für eine Stundenlohn-Erhöhung von einem Euro mehr als drei Wochen die Arbeit niedergelegt. (SZ)