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Beschäftigte von Teigwaren Riesa haben vor Konzernzentrale in Schwaben protestiert

Mit der Aktion will die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten den Druck auf die Eigentümerfamilie erhöhen. Die soll mehr Gehalt zahlen.

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In Riesa arbeiten etwa 150 Beschäftigte. Laut NGG haben viele von ihnen einen Stundenlohn von knapp über 12 Euro.
In Riesa arbeiten etwa 150 Beschäftigte. Laut NGG haben viele von ihnen einen Stundenlohn von knapp über 12 Euro. © Sebastian Schultz

Trochtlingen/Riesa. Beschäftigte von Teigwaren Riesa aus Sachsen haben am Donnerstag vor dem Gebäude des Nudelproduzenten Alb-Gold in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alb protestiert. Dort hat die Eigentümerfamilie Freidler ihren Sitz, die Teigwaren Riesa nach der Wende gekauft hatte. Mit der Aktion wollten die Beschäftigten Druck aufbauen in den festgefahrenen Tarifverhandlungen.

Olaf Klenke von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sagte, "Armutslöhne" müssten beim ostdeutschen Markenführer endlich der
Vergangenheit angehören. Die Gewerkschaft fordert zwei Euro mehr Lohn pro Stunde bis Ende 2023. Nach NGG-Angaben haben viele Beschäftigte einen Stundenlohn von knapp über zwölf Euro. Das Angebot des Unternehmens sieht 1,20 Euro vor. Seit rund zwei Wochen streiken die rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nudelherstellers in Riesa. Die Aktion in Trochtelfingen stand unter dem Motto "Wir machen rüber" und bezog sich auf einen Spruch, mit dem seinerzeit viele DDR-Bürger ihre Absicht zu einer Übersiedlung in den Westen bekundeten.

Eine Sprecherin des Unternehmens verwies auf ein Angebot von Ende August, das die Gewerkschaft ohne vertiefte Besprechung abgelehnt habe. Demnach soll es in zwei Stufen insgesamt zehn Prozent mehr Lohn innerhalb eines Jahres geben. Die NGG sei nicht verhandlungsbereit und gefährde mit unrealistischen Forderungen die Zukunft des Unternehmens, sagte sie.

Bereits zuvor hatte die Geschäftsführung der Teigwaren Riesa GmbH vorgeworfen, mit "unrealistischen Forderungen" die Zukunft des Unternehmens zu gefährden. Zugleich war klargestellt worden, dass die Entscheidungen zur Tariferhöhung in Riesa getroffen werden: "Tarifverhandlungen werden ausschließlich in Riesa geführt." (dpa)