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Umfrage: Riesa muss bei Fahrradfreundlichkeit aufholen

Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club fühlen sich unter anderem vier von fünf Befragten auf dem Rad gefährdet, wenn sie in der Stadt unterwegs sind.

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Wie fahrradfreundlich ist Riesa?
Wie fahrradfreundlich ist Riesa? © Symbolfoto: SZ/Eric Weser

Riesa/Dresden. Riesa hat beim jüngsten "Fahrradklima-Test" ein eher maues Ergebnis erzielt: Mit einer Note von 4,3 auf einer Skala von 1 bis 6 liegt die Stadt demnach deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt und auf Platz 16 von 19 sächsischen Städten zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern.

Das hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mitgeteilt, der den "Fahrradklima-Test" seit zehn Jahren alle zwei Jahre durchführt. Laut der Vereinigung verschlechterte sich Riesa im Vergleich zur vorhergehenden Befragung aus dem Jahr 2020, als die Gesamtnote bei 4,1 gelegen hatte.

Laut ADFC fühlen sich 61 Prozent der Befragten in Riesa gestresst, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Vier von fünf sehen sich im Straßenverkehr auf dem Rad gefährdet. Daneben weisen die Ergebnisse auf weitere Probleme beim Radverkehr in Riesa hin, so der ADFC: 84 Prozent der Befragten empfänden das Fahren im Mischverkehr mit Autos als unsicher. Knapp 80 Prozent berichteten demnach von regelmäßigen Konflikten mit Autos. Nur jeder sechste Befragte habe angegeben, dass die Stadt in jüngster Zeit viel für sicheres Radfahren getan hat.

Appell an Stadtpolitiker

ADFC-Sachsen-Geschäftsführer Konrad Krause sieht dringenden Handlungsbedarf in Riesa. Es sei eine Chance für Kommunen, wenn mehr Menschen Wege mit dem Rad zurücklegen wollten. "Wenn Riesa diese Chance nicht verspielen will, muss mehr passieren. Bisher läuft es mit der Förderung sicherer Infrastruktur zu zaghaft und selbst kleine Projekte wie die Schutzstreifen auf der Alleestraße drohen in politischen Scharmützeln zu scheitern."

Die Kommunalpolitik in Riesa müsse entscheiden, ob sie sichere Radfahr-Bedingungen wolle oder nicht, fasst Krause die Bilanz der Befragung zum "Fahrradklima" in Riesa zusammen.

Zwischen September und November 2022 konnten Radfahrer deutschlandweit ihre Meinung zu den Radverkehrsbedingungen in ihrer Stadt äußern. Ein Schwerpunkt lag diesmal auf den Bedingungen des Radverkehrs in ländlichen Räumen. In Riesa gab es bei der Befragung laut ADFC 76 Teilnahmen.

Besser als im sächsischen Durchschnitt bewerteten die Befragten in Riesa die Erreichbarkeit der Nachbarorte, so die Vereinigung. Dass das Fahrrad in Riesa ein etabliertes Verkehrsmittel im Alltag ist und nicht nur sportliche Menschen sich auf das Fahrrad trauen, fand bei den Riesaer Befragten ebenfalls mehr Zustimmung als im Sachsenschnitt.

Unter anderem wünscht sich eine knappe Mehrheit der Befragten auch, dass in Riesa mehr Einbahnstraßen in beide Richtungen mit dem Rad befahrbar sind. "Hier kann die Stadtspitze ansetzen und leicht und kostengünstig für Verbesserungen sorgen", findet ADFC-Sachsen-Geschäftsführer Krause.(SZ)