Riesa
Merken

B169-Ausbau und Ortsumfahrungen: "Ausreden und Vertröstung"

Bürgermeister aus dem Raum Riesa und das Verkehrsforum erneuern ihre Forderungen – und machen Dresden und Berlin Vorwürfe.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Bürgermeister aus der Region Riesa und Unternehmer fordern einen zügigen Ausbau der B 169 und der geplanten Ortsumfahrungen an B 182 und B 98.
Bürgermeister aus der Region Riesa und Unternehmer fordern einen zügigen Ausbau der B 169 und der geplanten Ortsumfahrungen an B 182 und B 98. © Stadtverwaltung Riesa

Riesa. Der Ausbau der Bundesstraßen B 169, B 98 und B 182 in der Region Riesa kommt seit Jahrzehnten zu langsam oder gar nicht voran. Im Vorfeld der Bundestagswahl erneuern deshalb die Städte und Gemeinden gemeinsam mit dem Wirtschaftsforum Riesa ihre Forderung, Planung und Ausbau endlich zu forcieren. Die Bürger werden aufgerufen, etwa 6.000 Karten an die verantwortlichen Politiker und die aktuellen Direktbewerber des hiesigen Wahlkreises zu schicken (sächsische.de berichtete).

Die B 169 endet seit 2012 bei Seerhausen im Acker, die Ortsumgehungen der Gemeinden entlang der B 98 kommen nicht voran, Strehlas Einwohner stöhnen unterm Lkw-Verkehr der B 182. Dörfer und Städte sind durch den Schwerlastverkehr mit Dreck und Lärm belastet, das Überqueren der Straßen wird zum gefährlichen Vabanquespiel - heißt es in einer Mitteilung aus dem Riesaer Rathaus.

Die Bürgermeister der Kommunen und das Wirtschaftsforum beklagen Ausreden und Vertröstungen der Verantwortlichen in Staats- und Bundesregierung über Jahre hinweg. Dabei spricht die Wirtschaftsentwicklung mit zahlreichen Investitionen und der Schaffung von Arbeitsplätzen für die dringende Notwendigkeit des Ausbaus in Richtung der Autobahnen A 13 und A 14 nach Thiendorf und Döbeln.

Riesas Oberbürgermeister Marco Müller (CDU): „Wir werden nicht nachlassen. Immerhin bin ich optimistisch, dass das Planfeststellungsverfahren für den dritten Abschnitt der B 169 zum Jahresende abgeschlossen ist.“ Er erwarte vom Freistaat, dass im Sinne der Zeitersparnis zumindest schon parallel an den konkreten Planungsunterlagen gearbeitet werde, so das Stadtoberhaupt. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) habe beim jüngsten Treffen vor einigen Wochen definitiv geäußert, dass das Geld für den Bau vorhanden sei.

„Mit den Bürgerkarten werden wir nochmals Druck auf die Kanzlerkandidaten, die Direktbewerber und die zuständigen Minister Scheuer und Dulig machen“, erklärt Kurt Hähnichen vom Wirtschaftsforum. Die Karten zeigen einen Jungen im Astronautenhelm, der feststellt: „Eher bin ich mal auf dem Mond, als mit dem Auto auf der B 169 von Riesa bis zur A 14 oder A 13 …“ Sie liegen in allen Rathäusern aus und sind bereits adressiert. Die Bürger müssen nur noch den Absender eintragen, die Karte frankieren und in den Briefkasten stecken. (SZ)