Riesa
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Zwei Wochen Sperrpause am Bahnhof Riesa

Der Riesenkran für den Brückenabriss ist schon da, am Montag wird es ernst. Was Zugreisende beachten müssen.

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In Riesa wird die Fußgängerbrücke über die Gleise (rechts im Bild) per Kran ausgehoben. Ab 17. Januar ist die Strecke deshalb komplett dicht.
In Riesa wird die Fußgängerbrücke über die Gleise (rechts im Bild) per Kran ausgehoben. Ab 17. Januar ist die Strecke deshalb komplett dicht. © Sebastian Schultz

Riesa. Das schwere Gerät ist weithin sichtbar: Seit Ende der Woche steht auf dem Bahnhofsgelände in Riesa der schwere Raupenkran. Das Gerät mit einer Traglast von bis zu 1.600 Tonnen wurde in Einzelteilen geliefert. Es soll in den kommenden Tagen die verbliebenen drei Felder der Fußgängerbrücke über die Gleise ausheben. Das größte und schwerste dieser Teile wiegt nach Angaben der Stadt 288 Tonnen.

Mit Beginn dieser Abrissphase geht auch eine zweiwöchige Sperrung für den Bahnverkehr in Riesa einher. Zugreisende werden sich deshalb vom 17. bis 29. Januar auf erhebliche Einschränkungen einstellen müssen.

Mehr als zwei Stunden von Dresden nach Leipzig

Am schwerwiegendsten fallen die im Fernverkehr aus. Die IC- und ICE-Züge der Deutschen Bahn fahren während der zweiwöchigen Sperrpause nicht über Riesa, sondern werden umgeleitet. Die Reisenden müssen deshalb deutlich mehr Zeit einplanen. Die Fernverkehrszüge benötigen dann jeweils mehr als zwei Stunden zwischen Leipzig und Dresden. Auf der ICE-Strecke Frankfurt-Erfurt-Leipzig-Dresden werden nach Angaben der Deutschen Bahn auch Züge ausfallen.

Wer im Nahverkehr unterwegs ist, muss sich dagegen vor allem auf zusätzliche Umstiege in den Schienenersatzverkehr einstellen. Das betrifft nicht nur den Regionalexpress zwischen Dresden und Leipzig, sondern auch die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) von Chemnitz nach Elsterwerda.

Die MRB richtet zwischen Riesa und Ostrau Busverkehr ein. "Alle Zwischenhalte werden mit Bus bedient", so die MRB in einer Mitteilung. Der Streckenbetreiber weist darauf hin, dass die Fahrradmitnahme in den Bussen nur eingeschränkt möglich ist. Außerdem müssen wegen des Schienenersatzverkehrs die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Züge verändert werden.

Ersatzverkehr nach Leipzig fährt 20 Minuten früher ab

Vor allem, wer aus Richtung Elsterwerda kommend in Riesa oder Ostrau umsteigt, sollte zumindest nicht trödeln: Die fahrplanmäßige Umstiegszeit beträgt in dieser Richtung nur sechs Minuten. In der Gegenrichtung fällt sie mit zwölf Minuten deutlich großzügiger aus.

Schienenersatzverkehr gibt es auch zwischen Riesa und Oschatz. In Richtung Oschatz fahren die Busse etwa 20 Minuten früher ab, als sonst die Züge. Richtung Dresden wiederum fahren die Züge - und warten auf den Busverkehr. Das hat auch in diese Richtung verspätete Abfahrtszeiten zur Folge.

Bereits 2015 hatte eine Prüfung ergeben, dass die sogenannte Blechbrücke in mangelhaftem baulichen Zustand ist. Der Stadtrat hatte sich bald darauf für den Abriss ausgesprochen, die Fußgängerbrücke ist seither gesperrt. Weil Sperrpausen im Bahnbetrieb viel Vorlaufzeit brauchen, konnten die eigentlichen Arbeiten aber erst 2021 beginnen. Für den Abriss rechnen Stadt und Deutsche Bahn mit Gesamtkosten von rund vier Millionen Euro.

  • Die detaillierten Abfahrts- und Ankunftszeiten sind schon jetzt im Internet abrufbar, beispielsweise über die App DB Navigator oder die Internetauftritte der Deutschen Bahn und der MRB. Außerdem informieren die Streckenbetreiber auf den Aushangtafeln an den Bahnhöfen sowie telefonisch unter 0302970 (Deutsche Bahn), 0341 231898288 (MRB) und im MDR-Videotext auf Texttafel 738.