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Elbland: Lehrlinge vermieten fiktive Wohnmobile

Campen ist seit Corona absolut im Trend. Angehende Automobilkaufleute aus dem Kreis Meißen widmen sich der Sparte sehr intensiv.

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Wohnmobile nutzen den Parkplatz an der Elbe in Meißen. Wie sich Caravans online am besten vermarkten lassen, haben jetzt Lehrlinge bei einem Projekt der Kreishandwerkerschaft untersucht.
Wohnmobile nutzen den Parkplatz an der Elbe in Meißen. Wie sich Caravans online am besten vermarkten lassen, haben jetzt Lehrlinge bei einem Projekt der Kreishandwerkerschaft untersucht. © Claudia Hübschmann

Landkreis Meißen. Wohnmobile sind was für Senioren? Dieses Klischee war mal. Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist der Urlaub mit dem rollenden Zuhause voll im Trend. Die Preise für Neu- und Gebrauchtmobile gehen in die Höhe. Wer mieten will, muss sich auf viele Monate Wartezeit gefasst machen.

Diese spannende Branche hat sich die in Riesa ansässige Kreishandwerkerschaft Region Meißen gemeinsam mit einer Agentur und einer Spezialistin der Universität Leipzig vorgenommen. Gemeinsam starteten sie als Modellprojekt einen Wettbewerb unter Lehrlingen zur Online-Vermarktung. Dabei ging es darum, den Azubis digitale Fähigkeiten und Gründungskompetenzen zu vermitteln.

Die vergangenen Wochen waren für die angehenden Automobilkaufleute sehr arbeitsintensiv. Sie begaben sich in die Rolle von Online-Marketingexperten und entwarfen sechs Online-Marketing-Kampagnen für zwei Unternehmen.

Praxispartner waren das Autohaus Wagner und Schmid mit der Marke „Wagner Racing“ und die Auto-Holding Dresden GmbH mit der Marke „Next Camper“ sowie den Audi-Gebrauchtwagenwochen. Die Projekte wurden jeweils doppelt besetzt, sodass also sechs Teams um den Sieg im Wettbewerb kämpften.

Zunächst wurden die Azubis von Coach David Gutzaluk (Agentur Distart) sowie Projektkoordinatorin Diana Schmidt (SEPT Kompetenzzentrum, Universität Leipzig) in Sachen Online-Marketing und Social Media fachlich auf den neuesten Stand gebracht. Dann analysierten die angehenden Automobilkaufleute die Produkte, Zielgruppen und digitalen Präsenzen der Unternehmen, um eine geeignete Marketingkampagne für die Social-Media-Accounts vorzuschlagen.

Die drei Gewinner: Susann Schorr, Kevin Wappler und Kevin Krzysztofinski (v.l.n.r.).
Die drei Gewinner: Susann Schorr, Kevin Wappler und Kevin Krzysztofinski (v.l.n.r.). © Julia Stegmann-Schaaf, HWK Dresden

Insgesamt war die Jury begeistert von dem hohen Niveau der Präsentationen, der fundierten Planung aller Kampagnen und dem sicheren Auftreten der 19 Jugendlichen. Die Gewinner hätten durch ihre frischen Ideen und die genaue Anpassung auf die Zielgruppe überzeugt. Gewonnen hat das Team Next Camper II. Die Jury entschied sich jetzt in der Aula des Berufsschulzentrums in Meißen mit knapper Mehrheit für Susann Schorr, Kevin Krzysztofinski und Kevin Wappler. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten die beste Online-Marketing-Strategie für die Vermietung von Campern in der Vorsaison entwickelt.

Susann Schorr, 22, wohnt in Dresden und lernt im Autohaus Holm Wirthgen. Genauso wie Kevin Krzysztofinski, 24. Der 22-jährige Kevin Wappler aus Freital komplettiert das Trio. Er lernt im Autohaus Jan Wirthgen.

Die Aktion läuft im Rahmen des Fördermittelprojektes „WIR! – Das Handwerk als Innovationsmotor in der Elberegion Meißen“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Die Kreishandwerkerschaft Region Meißen ist der Koordinator des Projektes. Das SEPT Kompetenzzentrums der Universität Leipzig ist ein fachkundiger Projektpartner, der sich mit Wirtschaftsförderung, Technologietransfer und Start-up-Förderung befasst. Die Erkenntnisse aus der Online-Marketing-Challenge fließen in das Konzept mit ein, wie die Digitalisierung im Handwerk langfristig durch Qualifizierung des Nachwuchses unterstützt werden kann. (SZ/csf)

www.inno-handwerk.de