So ist der Stand bei Feralpis größten Investitionen in Riesa

Riesa. Den symbolischen Spatenstich hat es bereits in diesem Juli gegeben, und virtuell produzierte die neue Walzstraße auf dem Feralpi-Gelände bereits die ersten Knüppel: Ein animiertes Video jedenfalls zeigte beim Besuch des Ministerpräsidenten auf dem Stahlwerksgelände die Dimensionen des neuen Walzwerks nahe den Gebäuden des früheren Arbonia-Standorts. Ehe dort allerdings auch sichtbar am neuen Walzwerk gebaut wird, dauert es noch ein wenig.
Momentan läuft die finale Phase der Bauplanung. Die Bauleistungen sollen im Oktober vergeben werden, heißt es.
Eine andere große Investition bei Feralpi ist da schon weiter. Derzeit liegt der Fokus auf der neuen Halle für die Schrottaufbereitung. "Wir wollen den Schrott besser reinigen, stückiger machen", hatte Werksdirektor Uwe Reinecke jüngst im Gespräch mit Sächsische.de erklärt. Das soll auch helfen, den Stromverbrauch zu senken. Statt der momentan drei Schrottkörbe sollen künftig zwei für eine Ofenladung genügen, so das Ziel.
Daneben laufen noch zwei weitere große Projekte: Zum einen soll die Logistik auf dem Gelände weiter optimiert werden, zum anderen sei man beim Thema Umspannwerk zuletzt in der heißen Phase der Vergaben. Insgesamt will Feralpi in den kommenden Jahren 180 Millionen Euro in seinen Riesaer Standort stecken.

Wie die Stahlproduktion bei Feralpi derzeit funktioniert, was den Industriebetrieb momentan besonders bewegt und was sich das Unternehmen für die Zukunft vornimmt, das können Besucher am kommenden Freitag, 9. September, erfahren. Im Rahmen der Tage der offenen Wirtschaft werden von 12 bis 16 Uhr jeweils etwa 90-minütige Rundgänge angeboten.
Zudem soll eine besondere Skulptur auf dem Gelände eingeweiht werden: Der "Lebensbaum" des Riesaer Künstlers Matthias Seifert, geschaffen nach einer gemeinsam mit Feralpi-Präsident Giuseppe Pasini entwickelten Idee. "Der auf einem sechs Meter hohen Sockel stehende Baum ist vollständig aus unseren Stählen gefertigt und symbolisiert unser Streben nach einer nachhaltigen Zukunft und dem gemeinschaftlichen Wachsen im Einklang mit Mensch und Natur in der Region Riesa", heißt es in einer Mitteilung vom Unternehmen.
Dafür soll auch das neue Walzwerk seinen Beitrag leisten. Direkte CO2-Emissionen soll dort komplett vermieden werden, weil das Werk nicht mehr mit einem Gasofen arbeitet, sondern mittels Induktiverwärmung. Je nachdem, woraus der verwendete Strom stammt, käme dieses Werk also völlig ohne fossile Energie aus. Dazu würden noch etwa 100 neue Arbeitsplätze entstehen, hatte Feralpi beim Spatenstich bereits angekündigt.
Ehe es so weit ist, wird allerdings noch etwas Zeit ins Land gehen. "Baulich wird man voraussichtlich nach dem Winter etwas sehen", erklärt Werkdirektor Uwe Reinecke. Der Zeitplan sieht vor, dass im Sommer 2024 das Anwalzen beginnen kann.