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So steht es um die Deutsche Bank in Riesa

Corona, Niedrigzinsen, Inflation und Krieg: Das Marktumfeld ist schwierig. Das merkt man auch im Altkreis Riesa/Großenhain.

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Die Riesaer Deutsche-Bank-Filiale am Puschkinplatz.
Die Riesaer Deutsche-Bank-Filiale am Puschkinplatz. © Sebastian Schultz

Riesa/Großenhain. Die Deutsche Bank in Riesa hat sich im Geschäftsjahr 2021 sehr gut entwickelt, teilt die Bank mit. Das Geschäftsvolumen, also die Summe aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen, zum 31. Dezember 2021 sei um 14 Prozent auf rund 299 Millionen Euro gewachsen. Neben der Filiale am Puschkinplatz in Riesa gibt es für die Kunden im Altkreis Riesa/Großenhain noch eine Finanzagentur in Großenhain.

Das aktuelle Marktumfeld ist denkbar schwierig, so Filialdirektor Andreas Köppler: "Dazu gehören die Corona-Pandemie, niedrige Zinsen, steigende Inflation und jetzt der furchtbare Krieg in der Ukraine." Dennoch habe man das Geschäftsjahr 2021 sowie die ersten Wochen 2022 "sehr erfolgreich" abgeschlossen.

Bei der Geld- und Vermögensanlage war die Beratung besonders gefragt. "Neben den Folgen der Corona-Pandemie dominieren Fragen rund um die steigende Inflation die Gespräche. In den letzten Wochen mehren sich die Anfragen nach der geeigneten Vermögensstrategie in der Ukraine-Krise", so Andreas Köppler. Insgesamt setzte sich der Trend zu Aktien und Aktienfonds fort. "Aktien können bei steigender Inflation einen gewissen Schutz bieten. Bei den derzeitigen volatilen Märkten setzt dies aber Geduld und einen mittelfristigen Anlagehorizont voraus", so Köppler.

Bei der Anlage in Kapitalmarktprodukte blickt die Deutsche Bank in Riesa auf ein sehr gutes Jahr zurück. Das Depotvolumen hat um 18 Prozent auf rund 121 Millionen Euro deutlich erhöht. Das Einlagenvolumen betrug rund 119 Millionen Euro und nahm um elf Prozent zu. Damit hielten die Riesaer Kunden im Jahr 2021 erstmals mehr Wertpapiere als Einlagen bei ihrer Bank.

Immer häufiger würden sich die Kunden mit nachhaltigen Geldanlagen beschäftigen. Zudem werde das digitale Postfach immer öfter genutzt, bei dem Kontoauszüge nicht mehr ausgedruckt, sondern ausschließlich digital übermittelt werden. "Auf diese Weise sparen wir enorme Mengen an Papier ein", so Köppler. "Heute lässt sich beinahe jedes Bankprodukt, auch die komplexe Baufinanzierung, per qualifizierter Videoberatung außerhalb unserer Filial-Öffnungszeiten abschließen", sagt der Riesaer Filialleiter.

Der Trend zu den eigenen vier Wänden sei in Riesa ungebrochen. Die Kunden hätten erneut mehr investiert, um ihr Zuhause auszubauen oder zu verschönern. "Immobilieneigentümer profitieren von der Inflation", so Andreas Köppler. "Während man als Mieter mit steigenden Mieten rechnen muss, überweisen Käufer weiter die gleiche Kreditrate an die Bank."

Andreas Köppler leitet die Riesaer Filiale der Deutschen Bank.
Andreas Köppler leitet die Riesaer Filiale der Deutschen Bank. © Deutsche Bank

Das Kreditgeschäft hat sich im Jahr 2021 ebenfalls sehr positiv entwickelt, besonders bei Baufinanzierungen und gewerblichen Krediten. Das Kreditvolumen nahm um 13 Prozent zu und betrug zum 31. Dezember in Riesa rund 59 Millionen Euro.

Wegen der andauernden Corona-Pandemie hatte es 2021 hohe Priorität, Firmenkunden bei Finanzierungen zu unterstützen und ihre Liquidität zu sichern. Die Unternehmensbank arbeitete dafür eng mit Förderbanken auf Landes- und Bundesebene zusammen. Daneben hat sie Firmen bei Akquisitionen wie auch bei der Finanzierung von Nachfolgelösungen begleitet.

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Deutsche Bank eine Million Euro für die Menschen in der Ukraine gespendet; die Summe sei inzwischen um mehr als 520.000 Euro erhöht worden, die von Mitarbeitern weltweit gespendet wurden.

Geflohene aus der Ukraine können in den Filialen der Deutschen Bank auf vereinfachtem Weg Girokonten eröffnen, die vom monatlichen Grundpreis befreit sind. Seit 24. Mai können Geflüchtete auch in Riesa die ukrainische Währung Griwna bis zu einer gewissen Höhe in Euro tauschen, sofern sie bei der Deutschen Bank ein Konto haben. (SZ)