Riesa. Das Vereinigte Wirtschaftsforum Riesa hat den Vorschlag, die B 169 auf einer anderen Trasse als der momentan geplanten zu führen, zurückgewiesen. Sprecher Kurt Hähnichen zeigte sich irritiert, dass Landwirt Hartwig Kübler einen Straßenverlauf über die B 6 und dann ab Höhe der Ortschaft Ganzig südwärts Richtung Salbitz erneut ins Spiel gebracht hat. Diese u-förmige Variante sei vor Jahren bereits im Zuge der Planungen verworfen worden.
Hähnichen sagt, er erinnere sich, wie bei Zusammenkünften mit Hartwig Kübler 2012 und dem späteren Staatssekretär Fritz Jaeckel die Argumente erörtert worden seien, die gegen die u-förmige Variante sprachen. Einmal sei das nach einem Kaffeetrinken in der Dresdner Staatskanzlei passiert, ein weiteres Mal wenige Monate später bei einem Spargelessen im Riesaer Hotel Wettiner Hof. Hartwig Kübler habe seinerzeit zugesagt, diese Argumente mitzunehmen und sie seinen Mitstreitern zu erklären.
Der Landwirt bestätigt, dass es diese Treffen gab und er sich damals Argumente gegen den Trassenvorschlag angehört habe. Dass er sie mitnehmen werde, habe er damals zugesagt – das sei aber nicht mit einer Zustimmung zu der Straßenplanung zu verwechseln. Ihn und seine Mitstreiter hätten die Argumente damals nicht überzeugt, weswegen man weiter an der weiträumigeren u-förmige Variante festgehalten habe und das bis heute tue. Laut Kübler schliefen nach 2012 die Vermittlungsversuche zwischen B-169-Befürwortern aus Riesa und Kritikern ein.
Kritiker zeigt sich gesprächsbereit
Im Gespräch mit der SZ hatte der Landwirt kürzlich noch einmal erklärt, warum er und andere Betroffene die Planungen des Landes für den dritten B-169-Bauabschnitt kritisch sehen. Eine Klage gegen das Projekt hatte Kübler nicht ausgeschlossen, sollte die Landesdirektion den jüngsten Entwurf für den Bundesstraßen-Ausbau genehmigen.
Im SZ-Gespräch hatte der Unternehmer zudem mehrfach seine Bereitschaft bekundet, mit dem Riesaer Wirtschaftsforum und anderen Akteuren, die auf einen Ausbau der B 169 drängen, ins Gespräch zu kommen. Lade man ihn ein, sei er bereit, seine Sicht der Dinge vorzutragen.
Beim Riesaer Wirtschaftsforum hält man solche Gespräche für nicht zielführend, zumal das Genehmigungsverfahren für die Straße laufe, so Matthias Mückel – neben Kurt Hähnichen ebenfalls Sprecher des Vereinigten Riesaer Wirtschaftsforums. Jetzt über vor Jahren verworfene Planungsvarianten für die Straße zu reden, bringe nichts. (SZ/ewe)