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Riesaer Fußballer verkaufen Geistertickets

Die Corona-Krise stellt auch Stahl Riesa vor eine Belastungsprobe. Der Verein hofft jetzt auf Unterstützung der Fans.

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Stahl-Riesa-Vorstandsmitglied Dominic Neitzsch vor der Feralpi-Arena in Riesa.
Stahl-Riesa-Vorstandsmitglied Dominic Neitzsch vor der Feralpi-Arena in Riesa. © KD BRUEHL

Riesa. Mit einem Geisterspiel der etwas anderen Art versucht die BSG Stahl Riesa derzeit, die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Seit Mittwoch können Fans für jeweils einen Euro beliebig viele virtuelle Eintrittskarten erwerben, erklärt Vereinssprecher Dominic Neitzsch die Aktion mit dem Titel "Geisterjägerspiel": "Die Käufer erhalten dann per Email die Karte, auf der auch eine fortlaufende Nummer zu sehen ist." Damit erkenne jeder auch direkt, wie viele Karten schon verkauft wurden. 

500 Tickets am ersten Tag verkauft

Angelaufen sei die Aktion schon einmal gut, sagt Neitzsch. Bis Donnerstagvormittag seien schon mehr als 500 Karten verkauft worden. "Der Highscore liegt derzeit bei 110 Euro, es gibt auch einige Leute, die 50 Karten gekauft haben." Dass jemand nur ein einzelnes Ticket erwirbt, komme kaum vor.  

Dabei sei der Verein über jeden Euro dankbar, betont Dominic Neitzsch. Denn derzeit ist der Ligabetrieb ausgesetzt, mindestens bis 25. April. Ob es danach wirklich weitergehen kann, erscheint zweifelhaft. "Neben dem Sponsoring sind die Heimspiele unsere wichtigste Einnahmequelle. Das Geld fehlt jetzt, während Kosten zum Beispiel für Wasser und Strom weiterlaufen." Hinzu komme noch die Unsicherheit, wie es in einigen Monaten in der Wirtschaft weitergeht. Es sei durchaus denkbar, dass dadurch auch Sponsoring-Einnahmen wegbrechen. 

Andere Vereine hatten bereits auf ähnliche Weise reagiert. Bundesligist Union Berlin verkaufte beispielsweise an einer virtuellen Imbissbude Bratwürste und Bier. So weit will der BSG-Vorstand nicht gehen. "Da muss man auch die Relationen sehen", sagt Dominic Neitzsch. "Wir haben uns erst einmal das Ziel gesetzt, unseren bisherigen Stadionrekord zu knacken." Der liegt bei 1.600 Zuschauern. Damit wäre auch eine Summe beisammen, die dem Verein fürs Erste über die Runden hilft. (SZ/stl)

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