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Riesige Dachträger fürs Elefantenhaus

Die Montage ist eine Herausforderung. In den nächsten Monaten werden die Ställe ausgebaut.

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© Christian Juppe

Von Lars Kühl

Der Zoo bekommt Zuwachs: Die Neuen sind beide über 30 Meter lang, bringen jeweils 13 Tonnen auf die Waage und hängen seit Dienstag rund zehn Meter in der Höhe. Doch dieses Mal sind es keine riesigen Tiere, die eingezogen sind, sondern stählerne Dachbinder für das Afrikahaus. Das Zuhause für die Elefanten wird gerade umgebaut. Die Montage der Träger ist ein konstruktiver Höhepunkt.

Während einer schon in Position ist, hebt ein 200-Tonnen-Kran den zweiten am Mittag vorsichtig nach oben. Bauarbeiter passen auf, dass keine Gestänge auf der Baustelle berührt werden. Mit Seilen führen sie den Stahlbinder. Langsam wird er ausgerichtet. Nach rund einer halben Stunde wird der Dachträger auf seine Lager gesetzt. Mission geglückt. Michael Jaenisch, Chef von HJW+Partner, ist zufrieden. Sein Unternehmen ist auf Zoobauten spezialisiert. Die zwei Riesenbinder wurden im vergangenen halben Jahr hergestellt und jeweils in zwei Einzelteilen in den Zoo transportiert. Hier wurden sie zusammengeschweißt, bestrahlt und schließlich montiert. Damit sind künftig keine Dachstützen mehr nötig. Die Elefanten haben dadurch ein größeres Gehege und die Besucher mehr zu sehen.

Verglichen mit der Gesamtinvestition von 7,5 Millionen Euro für den Umbau des Afrikahauses sind die 250 000 Euro für die Träger keine große Summe. Die Hebung durch den Kran gehört dagegen zu den Herausforderungen. In den nächsten Monaten werden dann die Elefantenställe nach den neuesten Erfordernissen gestaltet. Insgesamt werden 64 Schiebetüren beziehungsweise -vorrichtungen eingebaut. „Diese Anzahl ist erforderlich, weil sich die Haltungsbedingungen geändert haben“, erklärt Jaenisch. Während Elefanten früher zum Teil frei durch Zoos liefen und die Pfleger direkten Kontakt zu den Dickhäutern hatten, ist dieser heutzutage verboten. Um die Rüsselträger zu untersuchen, wird deshalb sogar eine Behandlungsbox in dem Trakt eingerichtet. Die Arbeiten in den Ställen sollen bis zum Februar abgeschlossen sein. Parallel wird im Schaugehege die Abtrennung zu den Besuchern gebaut. Danach bekommt das Afrikahaus noch die erforderliche Technik, eine ansprechende Fassade mit Verglasungen und ein lichtdurchlässiges Dach. Zum Schluss werden die Außenanlagen gestaltet. Zoodirektor Karl-Heinz Ukena geht davon aus, dass das Afrikahaus im Juni 2017 für die Besucher wiedereröffnet. wird