Von Patrick Storzer
Es wird auf jeden Fall heiß in Budapest, so viel steht fest. Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius sind für das Wochenende vorhergesagt, wenn die Formel-1-Piloten um den Großen Preis von Ungarn fahren. Angeheizt wird das Rennen im Vorfeld zudem von Nico Rosberg, dessen Optimismus auch die zu erwartende Hitzeschlacht nicht schmälern kann. Mit einem Lächeln auf den Lippen verkündete er bei einem PR-Termin in Hamburg seine Prognose für den Saisonendspurt: „Ich glaube, Rosberg wird dominieren. Er macht einen sehr starken Eindruck.“
Nach drei Siegen aus den letzten fünf Rennen brennt Rosberg auf die zweite Saisonhälfte. „Es wird wieder ein enges Duell“, sagte er mit Blick auf seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton. Der britische Weltmeister liegt im Kampf um die Krone in der Königsklasse derzeit noch mit 17 Punkten vor seinem deutschen Nachbarn im mondänen Monaco. Und Ungarn ist Hamilton-Land. Zusammen mit Michael Schumacher ist der zweimalige Champion mit vier Erfolgen Rekordsieger auf dem Hungaroring, am Sonntag könnte Hamilton also mit einem Sieg wieder einmal die Geschichtsbücher umschreiben.
Entsprechend cool gibt sich der Glamour-Boy. In New York gönnte sich Hamilton erst mal ein neues Tattoo. Dass das Gesamtkunstwerk nicht überall auf Gegenliebe stößt, musste der fünfmalige Saisonsieger allerdings zuletzt in Wimbledon erfahren. Weil seine Kleidung nicht dem Dresscode entsprach, wurde ihm beim Finale der Zutritt zur Royal Box verwehrt.
Hamilton dürfte über den Zwischenfall bestenfalls amüsiert gewesen sein, schließlich hatte er eine Woche zuvor sein Heimatland – oder zumindest den motorsportverrückten Teil der Insel – mit seinem Sieg in Silverstone in einen wahren Freudentaumel versetzt. Das spektakuläre Rennen war trotz des letztlich erneuten Silberpfeil-Doppelsiegs beste Werbung für die Formel 1, ehe die Rennserie schon eine Woche später durch den abgesagten Deutschland-Grand-Prix von der Realität eingeholt wurde. „Der Grand Prix von Deutschland ist legendär in der Formel-1-WM. Das Rennen muss dabei sein“, sagte Rosberg. Allerdings freute sich der werdende Vater – Ehefrau Vivian soll im August eine Tochter zur Welt bringen – auch über die „wichtige Pause“. Er ist auch deshalb optimistisch, 33 Jahre nach Vater Keke den WM-Titel in die Familie zu holen.
Schlagen kann ihn eigentlich nur Hamilton: Wie im Vorjahr haben beide das mit Abstand schnellste Auto. Lediglich Sebastian Vettel im Ferrari konnte in Malaysia die Vorherrschaft der Silberpfeile brechen. Kritik, die Formel 1 versinke in Langeweile, kann Rosberg aber nicht nachvollziehen. „Wir haben in den ersten drei Jahren mit Mercedes sehr gelitten und uns alles hart erarbeitet“, sagte er. Es sei einfach ein Genuss, den Erfolg jetzt mitzunehmen. Vor allem, wenn er so einen starken Eindruck macht, dieser Nico Rosberg. (sid)
TV-Tipp: RTL überträgt das Qualifying am Sonnabend und das Rennen am Sonntag jeweils ab 14 Uhr live.