Merken

Roßberg meldet sich zu Wort

Die Forderungen nach einem Neubau der Dresdner Staatsoperette reißen nicht ab. Am Mittwoch schaltete sich der derzeit vom Amt suspendierte Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) mit klarem Bekenntnis für eine Operette in der Innenstadt ein.

Teilen
Folgen

Dresden- „Ich bin mehr als überzeugt davon, dass dieses Haus nur in einem Neubau eine wirkliche Chance hat“, sagte Roßberg der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der bekennende Operettenfan hatte die Auseinandersetzung um den Musentempel jahrelang an führender Stelle begleitet. Er hält es für eine „kulturpolitische Schande“, wenn die Leistungen des Ensembles auf Dauer in einer Vorstadtbühne quasi versteckt blieben.

Roßberg führte neben kulturpolitischen auch finanzielle Argumente für eine Verlegung der Operette ins Feld. Eine Renovierung der jetzigen Bühne am Stadtrand würde je nach Umfang zwischen 10,6 und mehr als 15 Millionen Euro kosten. „Das wäre herausgeschmissenes Geld. Am Ende macht man aus einem umgebauten Gasthof nur einen sanierten umgebauten Gasthof.“ Bei einem größeren Saal in der City könne die Operette dagegen mehr Eigeneinnahmen erzielen. Roßberg erinnerte an frühere Diskussionen zur Schließung der Operette. Sie seien damals aus einer schwierigen Haushaltslage heraus entstanden. „Inzwischen ist die Stadt Dresden aber entschuldet.“

Nach Meinung von Roßberg wird es einen Neubau im Zentrum geben, wenn der Stadtrat ausreichend Druck macht. Eine Mehrheit pro Neubau hält er für wahrscheinlich. Das Projekt müsse nicht zwangsläufig privat finanziert sein, sondern könne auch als kommunales Bauvorhaben realisiert werden. Die Trägerschaft der Bühne sollte aber auf jeden Fall in kommunaler Hand bleiben, betonte der FDP-Politiker. (dpa)