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Roßweiner Grundschüler ziehen erneut um

Kisten packen heißt es in den Winterferien in der Grundschule. Dort wird wiederholt gebaut. Wird es der letzte Umzug sein?

Von Elke Braun
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Vorgesehen ist, unter anderem eine neue Sporthalle zu errichten.
Vorgesehen ist, unter anderem eine neue Sporthalle zu errichten. © Dietmar Thomas/Archiv

Roßwein. Wegen anstehender Bauarbeiten in ihrem Schulgebäude werden die Grundschüler nach den Winterferien in den Räumen des Mitteldeutschen Fachzentrums Metall und Technik (MFM) an der Döbelner Straße unterrichtet. Schon zum zweiten Mal. 

Von August 2018 bis Ende April 2019 musste der Unterricht schon einmal ausgelagert werden. In dieser Zeit wurde die Elektroinstallation in dem zu DDR-Zeiten gebauten Schulhaus komplett erneuert.

Diesmal stehen die dringend notwendige Heizungssanierung und die Erneuerung der Regenentwässerung an. Die Heizungsanlage versieht ihren Dienst mehr schlecht als recht. Vor allem aber genügt sie nicht mehr den technischen Anforderungen der heutigen Zeit. Die Dachentwässerung muss erneuert werden, weil bei Starkregen regelmäßig Wasser in das Gebäude eingedrungen war.

Die Stadträte haben in ihrer Sitzung am Donnerstag die Bauleistungen einstimmig vergeben. Für knapp 400.000 Euro übernimmt dies die Firma Heizungstechnik Waldheim GmbH. Sie gab von den insgesamt fünf Firmen, die sich an der Ausschreibung beteiligt haben, mit etwas mehr als 391.000 Euro das günstigste Angebot ab. Knapp 30.000 beziehungsweise knapp 60.000 Euro höher fielen die Angebote der nachfolgenden Bieter aus.

Gutes Ausweichquartier

An Unterricht ist während der Bauarbeiten in dem Haus an der Straße der Einheit nicht zu denken – eine Freilenkung des Gebäudes unabdingbar. Mit den Räumen des MFM waren Lehrer und Schüler zuletzt gleichermaßen zufrieden. Auch die Oberschüler hatten während der Komplettsanierung der Geschwister-Scholl-Schule die Räume der ehemaligen Ingenieurschule als Ausweichquartier genutzt.

Wie lange die Mädchen und Jungen diesmal „auswärts“ lernen müssen, steht noch nicht fest. Denn nach wie vor strebt die Kommune an, weitere notwendige Arbeiten parallel oder zumindest gleich im Anschluss erledigen zu lassen. 

Damit das Gebäude barrierefrei gestaltet werden kann, ist der Einbau eines Aufzugs erforderlich. Außerdem müssen Innentüren verbreitert sowie Sanitäranlagen erneuert werden. „Und es sind Arbeiten zum Schallschutz notwendig“, ergänzt Bauamtsleiter Dirk Mehler auf Anfrage. Maler- und Fußbodenlegerarbeiten stehen ebenfalls noch auf dem Plan.

Letztlich warten noch die Außenanlagen auf eine Gestaltung. Der Platz vor der Schule wird derzeit als Pausenhof und zum Teil nachmittags von den Besuchern des Schulhortes genutzt. Er versprüht jedoch noch den Charme aus DDR-Zeiten, viel mehr als eine asphaltierte Fläche gibt es nicht. 

Um die weiteren Vorhaben verwirklichen zu können, benötigt die Stadt Fördergeld. Das ist bereits beantragt. „Mit dem Bescheid rechnen wir im Mai“, so Dirk Mehler. Insgesamt sind rund drei Millionen Euro nötig, von denen die Kommune mit Fördermittel in Höhe von 60 Prozent rechnet. 

Alter Speiseraum kommt weg

Für die Eigenmittel in Höhe von 40 Prozent, die die Kommune beisteuern muss, wird sie wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen müssen. Können die Arbeiten parallel oder gleich im Anschluss erfolgen, ist die Schule für etwa eineinhalb bis zwei Jahre Baustelle.

Unabhängig davon plant die Stadtverwaltung den Bau einer neuen Sporthalle an der Grundschule. Die vorhandene stammt aus den 1970er-Jahren, als auch das Schulhaus gebaut worden ist. Vorgesehen ist, die Sporthalle an der Stelle zu errichten, an der heute der ehemalige Speiseraum steht. Dieses Nebengebäude wird schon seit vielen Jahren gar nicht mehr genutzt. Bis vor etwa neun oder zehn Jahren wurden dort noch die Abc-Schützen mit einer Feierstunde begrüßt.

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