Dresden. Nach Vorlage des „Sachsen-Monitors“ zu rechten und fremdenfeindlichen Einstellungen haben die Jugendorganisationen von SPD und Grünen die CDU scharf kritisiert. „Wegschauen, wegducken, wegreden - das Motto der sächsischen Union bleibt auch angesichts wissenschaftlicher Fakten zum Thema rechtes Gedankengut in Sachsen klar“, meinte Juso-Chefin Katharina Schenk am Mittwoch. Rassismus und rechtsextreme Tendenzen seien von der CDU lange ignoriert „beziehungsweise gar durch dumpfen Populismus verstärkt“ worden, sagte Tizian Optenberg, Sprecher der Grünen Jugend Sachsen.
In der Erhebung hatten 30 Prozent der Befragten starke Ressentiments gegenüber ganzen Bevölkerungsgruppen geäußert, 14 Prozent zeigten geschlossene extrem rechte Einstellungen. Für CDU-Fraktionschef Frank Kupfer sei dies dennoch kein Grund zur Besorgnis, „sondern Anlass für noch ein bisschen mehr Sachsenstolz“, meinte Schenk. Kupfer hatte es als „gutes Recht“ der Sachsen bezeichnet, „stolz auf das Erreichte und skeptisch vor dem Fremden“ zu sein.
Dass seitens der CDU-Bildungsministerin Brunhild Kurth nun eine Qualitätsoffensive für politische Bildung gefordert werde, sei eine späte Einsicht, meinte Optenberg. „Gerade ihre Partei bräuchte zunächst eine derartige Initiative.“ (dpa)