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Rotation am Schießstand

Mark Kirchner und Gerald Hönig bleiben als Biathlon-Bundestrainer im Amt, allerdings bekommen sie nun andere Aufgaben.

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© dpa

Von Daniel Klein

Die Namen bleiben die gleichen, nur die Funktionen werden neu verteilt. Gerald Hönig, bisher Bundestrainer der Frauen, kümmert sich künftig ausschließlich ums Schießen, und Mark Kirchner ist als neuer Cheftrainer neben den Männern nun auch für die Frauen zuständig. Der Thüringer steigt damit zum starken Mann bei den Skijägern auf.

Die bei einer Klausurtagung getroffene Entscheidung kommt überraschend, doch komplett neu ist die Struktur nicht. Uwe Müßiggang fungierte bereits von 2010 bis 2014 als Chefbundestrainer, allerdings hatte der gebürtige Pirnaer mit Hönig und Kirchner zwei erfahrene Trainer unter sich. Und über einen Schießtrainer diskutiert der Deutsche Skiverband bereits länger, andere Top-Nationen wie Norwegen und Russland beschäftigen seit Jahren Spezialisten für diese Aufgabe.

„Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat uns gezeigt, dass dem Thema Schießen sowohl im Nachwuchs als auch im Spitzenbereich eine immer größere Bedeutung zukommt“, sagte Hönig. „Mit der neuen Aufgabenverteilung wollen wir in allen Stützpunkten unsere Kräfte und Ideen bündeln.“ Der 59-Jährige hatte im Vorfeld angekündigt, weiter als Frauen-Bundestrainer arbeiten zu wollen, allerdings nicht mehr bis zu den nächsten Winterspielen 2022.

Man kann Hönigs neue Aufgabe als Degradierung deuten, doch dahinter steckt wohl auch die Überlegung, dass die neuen Trainer der Biathlon-Frauen näher dran sein sollen an der Mannschaft. Hönig arbeitete am Stützpunkt in Oberhof, das komplette Nationalteam um Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier lebt und trainiert aber in Bayern. Von dort kommen nun auch die Nachfolger. Betreut werden die Frauen künftig vom 36 Jahre alten Kristian Mehringer, sein Assistent wird der gleichaltrige Florian Steirer, der den zurückgetretenen Tobias Reiter beerbt. Mehringer war bisher im Juniorinnenbereich am Stützpunkt Ruhpolding tätig. „Noch erfolgreicher zu sein als bisher, wird sicher schwierig. Die Messlatte liegt schon ziemlich hoch“, erklärt er.

Neuer Co-Trainer bei den Männern wird der 32-jährige Bayer Isidor Scheurl, dort hatte sich Andreas Stitzl vom Weltcup-Team verabschiedet. „Wir haben uns ganz bewusst für drei junge Trainer entschieden, die mit fachlichem Know-how und großem Engagement neue Impulse in beide Teams bringen werden“, erklärte Sportdirektorin Karin Orgeldinger. (mit dpa/sid)