Von Frank-Uwe Michel
Die Herstellung der neuen Fahne, die eigentlich zum Sommerfest fertig sein und vom 750. Geburtstag der Stadt Rothenburg künden sollte, verzögert sich weiter. Das Sächsische Staatsarchiv hatte die Genehmigung verweigert und beanstandet, dass die Jahreszahl der Ersterwähnung mit im Wappen enthalten ist, was laut den Maßgaben der Heraldik (Wappenkunde) nicht erlaubt sei. Sämtliche daraufhin angeschobenen Suchaktionen nach einem Hinweis, ab welchem Jahr sich die Zahl im Wappen befindet, brachten nichts ein. Weder ließ sich im Internet etwas finden noch konnte der Rothenburger Historiker Dr. Steffen Menzel Auskunft geben.
Genau die aber will das Staatsarchiv, weil es sonst mit einer neuen Stadtfahne schwierig werden dürfte. Die bisherigen Nachforschungen führten lediglich zu der Vermutung, dass es eine Akte aus den 1920er Jahren geben soll, die Klarheit schaffen könnte. Dieses Schriftstück hofft man im Rothenburger Stadtmuseum zu finden. Dort warten jetzt vier mit Akten gefüllte Kartons auf ihre Sichtung. „Wenn wir nachweisen können, dass die Jahreszahl schon immer in unserem Wappen enthalten ist, würde das Staatsarchiv dies akzeptieren und uns die Genehmigung erteilen“, so Bürgermeisterin Heike Böhm.
Aufgrund des erforderlichen Zeitaufwandes ist der Rothenburger Stadtrat inzwischen von dem Ziel abgerückt, die neue Fahne bereits zum Sommerfest Anfang August präsentieren zu können. Wichtig sei jetzt Genauigkeit vor Schnelligkeit, hieß es bei der jüngsten Sitzung des Gremiums.