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Rothenburg bedankt sich bei Ehrenamtlern

Der Neujahrsempfang der Bürgermeisterin bringt aber auch eine gute Nachricht für Schule und Bürgerzentrum.

Von Frank-Uwe Michel
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Stolz zeigen sich Kurt Günther, Annerose Giese und Roland Görlitzer (von links) über ihre Ehrung für besondere Verdienste im Ehrenamt. Celltechnik-Chef Volker Altus (links) hatte jeweils die Laudatio beim Neujahrsempfang von Bürgermeisterin Heike Böhm geh
Stolz zeigen sich Kurt Günther, Annerose Giese und Roland Görlitzer (von links) über ihre Ehrung für besondere Verdienste im Ehrenamt. Celltechnik-Chef Volker Altus (links) hatte jeweils die Laudatio beim Neujahrsempfang von Bürgermeisterin Heike Böhm geh © André Schulze

Bürgermeisterin Heike Böhm hatte ihn als am weitesten angereisten Gast angekündigt. Als sein Name fiel, hofften die Gäste beim Rothenburger Neujahrsempfang im Brüderhaus des Martinshofes auf klare Aussagen und vor allem Zahlen. Doch die hatte Matthias Haß noch nicht parat. Dagegen sprach Sachsens Finanzminister davon, der Neißestadt beim Lösen ihrer Probleme helfen zu wollen, die sich aus der Erweiterung des Polizeihochschulstandorts ergeben. Er bedauerte, dass so viel Zeit ins Land gegangen sei, die Regelungen zum Verkauf der von Sachsen benötigten Grundstücke in Vertragsform zu bringen. „Künftig soll so etwas nicht mehr zwei Jahre dauern“, versprach der Minister und sagte zu, den sogenannten „Letter of intent“, der die Rahmenbedingungen für die Übergabe der Flächen von der Kommune an das Land regelt, innerhalb der nächsten beiden Wochen unterschriftsreif vorzulegen. Heike Böhm, die kurz vor ihrem Neujahrsempfang schon einmal Einblick in das Vertragswerk nehmen konnte, macht auf SZ-Nachfrage jedoch klar, dass es Unterschriften nur dann geben könne, wenn auch der Kaufvertrag für das Gelände an der Friedensstraße mit auf dem Tisch liege. Denn mit dem Erlös soll der Großteil der Finanzierung für den neuen Schulkomplex und das Bürgerzentrum bestritten werden. Beide Projekte kosten nach vorläufigen Schätzungen rund 25 Millionen Euro.

Erfreuliche Nachrichten hatte Celltechnik-Chef Volker Altus aus Lodenau am Freitagabend zu verkünden. Er durfte fünf Ehrenamtler aus Rothenburg und seinen Ortsteilen ehren, die sich im vergangenen Jahr durch ihre Arbeit ganz besonders hervorgetan hatten. So zum Beispiel Kurt Günther, der einst das Bauernmuseum im Wilhelmshof aufgebaut hatte und sich auch im Ruhestand noch mit voller Hingabe um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Ausstellung kümmert. Zudem seien die Ziegen, Schafe und Hühner bei ihm in guten Händen. Schulklassen und alle anderen Interessenten bekämen viel Wissenswertes aus der Welt der Landwirtschaft geboten.

Überrascht und erfreut zugleich über seine Ehrung zeigte sich Roland Görlitzer aus Geheege. Er gehörte vor 25 Jahren zu den Gründungsmitgliedern des Heimatvereins und leistet mit seiner Arbeit seitdem einen unverzichtbaren Beitrag. Kaum ein Einsatz finde ohne ihn statt, immer sei seine helfende Hand da, wenn sie gebraucht werde, so Altus. Mit einem Lächeln im Gesicht nahm Annerose Giese die Glückwünsche für ihr herausragendes Ehrenamtsengagement entgegen. Sie sitzt regelmäßig mit Asylsuchenden zusammen, um deren Deutschkenntnisse zu verbessern. Mit ebenso viel Freude ist sie bei den Treffen der internationalen Frauengruppe von Rothenburg dabei, bereitet sich und andere akribisch auf den Weltgebetstag der Frauen vor.

Nicht mit unter den Feiernden beim Neujahrsempfang waren Dietmar Reinsch aus Neusorge und Ronald Marsch. Reinsch ist zwar kein Vereinsmitglied, in seinem Ort aber immer zur Stelle, wenn Arbeiten zum Wohle der Gemeinschaft durchzuführen sind. Kein Frühjahrsputz findet ohne seine Beteiligung statt. Seit vier Jahren kümmert er sich um die neu gepflanzten Rhododendren auf dem Friedhof und hat so im letzten Sommer dafür gesorgt, dass sie die Hitze überstanden. Ronald Marsch hat sich beim ASV Rothenburg dem Billard verschrieben, schon deutsche Meisterschaften ausgerichtet und sich um das Vereinsheim sowie den Ausbau der Spielstätte verdient gemacht, die sich übergangsweise in der Friedensstraße befindet.

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