Von Frank Klinger
Da hat sich seit der Wende etwas zusammengeschweißt – in diesem Jahr findet der alle zwei Jahre ausgetragene Wettbewerb „Jugend schweißt“ zum zehnten Mal statt. In der Roßweiner Kursstätte des Mitteldeutschen Fachzentrums Metall und Technik ging am Sonnabend der Vorausscheid für den Bezirk Roßwein, einem von insgesamt fünf in Sachsen, über die Bühne.
„Es geht vor allem darum“, erklärte Lothar Kuske, Geschäftsführer des DVS-Bezirksverbandes, „den jungen Leuten das Schweißen näher zu bringen, um den Vergleich der Leistungen und natürlich auch darum, die Besten zu den weiteren Wettbewerben, dem Landesausscheid und dem Bundesfinale im September in Essen, zu schicken.“ Von den vier Hauptschweißarten standen am Sonnabend drei zur Auswahl, das Metallschweißen mit aktiven Gasen (MAG), das Wolfram-Inertgasschweißen (WIG) und das Lichtbogenhandschweißen (E-Hand-Schweißen).
Doch vor der Praxis kommt bekanntlich die Theorie, das war auch beim Regionalwettbewerb in Roßwein nicht anders. Die Teilnehmer mussten schriftlich einige Fragen beantworten, zum Beispiel welches von vier angeführten Gasen giftig ist, oder ins Detail gehend, warum sich beim Schweißen auf der Wolframelektrode eine Oxidschicht bilden kann.
„Wenn man sich vorbereitet hat, sind die Fragen kein Problem“, meinte Christopher Mertens, der bei den Stadtwerken Döbeln als Anlagenmechaniker beschäftigt ist. Er hatte sich für die schwierigste Schweißart, das E-Hand-Schweißen, entschieden und erklärte: „Ich mache gerade meinen Schweißerpass, da kann der Wettbewerb nicht schaden, man lernt noch etwas dazu.“ Am Ende wurde er Dritter.
Kevin Weipert, der in diesem Jahr bei MIOBA in Böhrigen seine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker beenden wird, startete im WIG-Schweißen. „Ich war schon vor zwei Jahren dabei“, erzählte der 19-Jährige. „Damals hatte ich mir gleich das E-Hand-Schweißen ausgesucht und den Bezirkswettbewerb gewonnen, beim Landesfinale bin ich dann auf dem vierten Platz gelandet.“ Etwas aufgeregt sei er dieses Mal aber trotzdem, so gestand er und erzählte, dass er seinen eigenen Schutzhelm zu Hause vergessen habe. „Aber die Helme hier in der Kursstätte passen auch“, lachte er. „Jetzt kommt es auf eine ruhige Hand an. Mal sehen, wie weit es diesmal geht.“ Insgesamt sind in Theorie und Praxis 100 Punkte zu erreichen, erklärte der Leiter der DVS-Kursstätte, Jost Schreiber. Zuerst wird im praktischen Teil der Beste in jeder Schweißart gesucht, und der mit der höchsten Punktzahl von allen ist dann der Sieger des Bezirkswettbewerbs. Um zum Landesausscheid fahren zu können, muss man aber auch mindestens 70 Punkte erreichen. „In den bisherigen Wettbewerben hat es ein Teilnehmer aus unserem Bezirk zum Landesmeister gebracht, und auch am damaligen Bundesfinale in Hamburg teilgenommen, erzählte Lothar Kuske noch und hofft auf weitere Erfolge der Roßweiner Teilnehmer.
Am Ende gewann Kevin Weipert vor Martin Reinhardt, Christopher Mertens und Vladimir Demke.