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Rumänische Spezialitäten in der Bahnhofstraße

Der Testladen in Kötzschenbroda ist jetzt voll mit Delikatessen aus dem Land der Vampire.

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Norman Heinrich Schmorrde ist noch bis zum 28. Februar im Testladen zu finden, umgeben von rumänischem Wein, Marmeladen, Sirup, Honig, und anderen Spezialitäten.
Norman Heinrich Schmorrde ist noch bis zum 28. Februar im Testladen zu finden, umgeben von rumänischem Wein, Marmeladen, Sirup, Honig, und anderen Spezialitäten. © Arvid Müller

Von Sarah Zander

Radebeul. Als Norman Heinrich Schmorrde in den 80er-Jahren begann Rumänisch zu lernen, ahnte er nicht, dass er bald heimatliche Gefühle für die Region entwickeln würde. Genauso wenig rechnete er wohl mit einem Onlineshop oder mit einem Einzug in den Testladen an der Bahnhofstraße 8.

Letztendlich hat er sich das alles aber doch verwirklicht. Und so ist Schmorrde noch bis zum 28. Februar im Bürgertreff in Radebeul-West zu finden, umgeben von rumänischem Wein, Marmeladen, Sirup, Honig und einigem mehr. 

Vor ihm waren schon einige andere im Bürgertreff: Michas Leibspeiserei, Notschriften-Verleger Jens Kuhbandner und die selbstgenähten Stofftiere von Anja Eckelt und Anke Lissowski sind nur ein paar Beispiele, nach denen jetzt mit transilvanus.de ein Stückchen Rumänien in Radebeul eingezogen ist.

Wenn man das Geschäft betritt, fallen einem zuerst die Regale auf, auf denen Schmorrde zahlreiche Marmeladen platziert hat. Aber auch Weinregale befinden sich im Testladen: Er bezieht Wein von fünf verschiedenen rumänischen Weingütern, mit denen er eng zusammenarbeitet. Denn Rumänien ist fünftgrößter Weinproduzent in Europa, die Anbaubedingungen sind sehr gut.

Auch vom siebenbürgischen Honig kann er nur schwärmen. Das Rezept dafür besteht aus „kleinen, ökologischen Bauernhöfen, Blumenwiesen und der sauberen Luft“, sagt Schmorrde. Auch eine große Auswahl an Honigsorten bietet er seinen Kunden deswegen an.

Zusätzlich will Schmorrde aber auch den Tourismus des Landes ins Rollen bringen. Deshalb kann man bei ihm von Übernachtungen auf Weingütern, rumänischen Pensionen und Wohnwagen bis zu Bärenbeobachtungen alles buchen. Die meisten Angebote hat er selbst getestet und kennt die Besitzer.

Schon länger präsent ist Schmorrde aber auf seiner Website. Bevor diese im Sommer 2017 online ging, trug er aus dem Internet, aber auch auf Reisen Informationen zu fast allen Besonderheiten des Landes zusammen. Diese sind jetzt akkurat online geordnet und sollen Interessierten helfen, sich über das Land zu informieren. 

„Wenn man meine Website liest, kann man sich einen ganzen Reiseführer sparen“, erklärt er stolz. Den Laden an der Bahnhofstraße wollte er „einfach mal ausprobieren“, erzählt er. Er hofft, Kunden für die Grenze zwischen Europa und dem Orient, wie er die Region nennt, begeistern zu können und ihnen die nachhaltigen Spezialitäten nahezubringen. Vor allem aber ist es immer noch einfach sein Hobby.

Es geht ihm nicht in erster Linie darum, Geld zu verdienen – hauptberuflich ist er Kinderfotograf, lichtet Schulklassen und Kindergartengruppen ab. Bei der Arbeit im Geschäft an der Bahnhofstraße ist er vielleicht auch gerade deswegen mit großer Leidenschaft dabei. Und das merkt man.

Der Hintergrund des Projektes: Der Bürgertreff wird für jeweils einen Monat mietfrei vergeben, damit sich Gewerbetreibende ausprobieren können und vielleicht einen der leer stehenden Läden wieder beleben. Interessierte werden gesucht und können sich per E-Mail unter [email protected] an Nadine Wollrad wenden.

Mehr Informationen über Norman Heinrich Schmorrde, sein Geschäft und natürlich Siebenbürgen unter www.transilvanus.de.