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Nein zu Putin, Ja zu Russland

Am 76. Tag der Befreiung ist die Beziehung zwischen Deutschland und Russland so angespannt wie kaum jemals zuvor. Ein Leitartikel von Tobias Wolf.

Von Tobias Wolf
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Seit dem Mauerfall ist vor allem im Osten Deutschlands eine erstaunliche Russlandliebe entstanden.
Seit dem Mauerfall ist vor allem im Osten Deutschlands eine erstaunliche Russlandliebe entstanden. © dpa/Ulf Mauder

Es gibt sie noch, Menschen, die am 8. Mai in Sachsen an den Tag der Befreiung erinnern, manchmal mit Veteranen der Roten Armee, Ex-Zwangsarbeitern oder deren Nachkommen. Sie gedenken jenes Tages, der für viele Deutsche 1945 Erlösung brachte und ohne die Sowjetunion und ihre millionenfachen Opfer nicht möglich gewesen wäre. Im Westen hatte man Mühe, das anzuerkennen. Im Osten war es leider häufig vor allem staatlich verordnet. Der Blick darauf ist so ambivalent wie das deutsch-russische Verhältnis, das kaum je zuvor so angespannt war wie jetzt. Nato-Manöver, der Ukraine-Konflikt, der Umgang mit Oppositionellen in Russland, Giftmordversuche, Vorwürfe von Staatsterrorismus, gegenseitige Sanktionen zeichnen die Konfliktlinien.

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