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Propaganda-Sprachrohr des Kreml: Druck auf RT DE wächst

Atomwaffen und Völkermord: Russlands deutscher Auslandssender RT ist seit Beginn des Krieges in der Ukraine vollends zum Botschafter Putins geworden.

Von Oliver Reinhard
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Schon Anfang Februar wurde dem Kreml-Kanal das Senden in Deutschland untersagt. RT DE macht trotzdem weiter. Doch der Gegenwind nimmt zu: Die EU will Putins "Propagandamaschine" bekämpfen.
Schon Anfang Februar wurde dem Kreml-Kanal das Senden in Deutschland untersagt. RT DE macht trotzdem weiter. Doch der Gegenwind nimmt zu: Die EU will Putins "Propagandamaschine" bekämpfen. © AP

Es ist eine ungewöhnliche Mitteilung, mit der sich die Chefredaktion von RT DE an ihre Leserinnen und Leser wendet: Leider müsse die Kommentarfunktion auf der Webseite des Mediums abgeschaltet werden. Jedenfalls so lange, "bis effektive Mittel und Wege gefunden sind sicherzustellen, dass dieses Kommunikationsmittel nicht missbraucht wird". Der Grund für das Abschalten ist ein erhöhtes Aufkommen von kritischen Kommentaren bis hin zu unverstelltem Hass und Drohungen. Wie sehr Russlands Radikalisierung der Politik in Form eines Angriffskrieges gegen die Ukraine naturgemäß auch viele Meinungen radikalisiert hat bis hinauf in die höchsten politischen Ränge, ist auf allen Seiten offenkundig.

Kein Wunder also, dass auch RT DE respektive gerade RT DE diese Radikalisierung zu spüren bekommt. Nicht nur von den üblichen Kritikern des Senders; auch von einstigen Fans. Denn das in mehreren Sprachen mit verschiedenen Redaktionen international aktive Muttermedium RT (für ursprünglich Russia Today) gehört einer Stiftung des Kreml. Es verfolgt laut Aussage von Chefredakteurin Margarita Simonjan ein klares Propagandaziel, vorgegeben von der russischen Regierung: Informationskrieg "gegen die gesamte westliche Welt".

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