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Krim: Russland zieht Truppen ab

Nach dem umstrittenen Übungsmanöver auf der Krim ziehen russische Soldaten wieder von der annektierten Halbinsel ab. Der Einsatz sei Routine gewesen.

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Russlands Verteidigungsminister befahl Truppen zurück zu ihren ständigen Basen.
Russlands Verteidigungsminister befahl Truppen zurück zu ihren ständigen Basen. © Uncredited/AP/dpa

Moskau. Russland hat nach umstrittenen Manövern auf der annektieren Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit dem angekündigten Abzug der zusätzlich dorthin verlegten Truppen begonnen.

Die Soldaten, die an den Übungen teilgenommen hätten, würden in ihre angestammten Militärbasen zurückkehren, teilte das Verteidigungsministerium am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit.

Demnach wird auch die verlagerte Militärtechnik auf die Eisenbahn, auf Schiffe und in Flugzeuge verfrachtet für die Rückkehr zu den Stützpunkten. Die Ukraine und die Nato-Staaten hatten sich zuletzt besorgt gezeigt angesichts des russischen Truppenaufmarschs in der Region.

Militärischer Aufmarsch so stark wie lange nicht mehr

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte den Rückzug in die Kasernen am Donnerstag angekündigt. Das Dekret dazu sei am Freitag in Kraft getreten, hieß es. Zum südlichen Wehrbezirk gehören verschiedene Einheiten, darunter auch Luftstreitkräfte.

Demnach begann auf dem küstennahen Truppenübungsplatz Opuk die Beladung von Kriegsschiffen unter anderem der Marineinfanterie und der Schwarzmeerflotte, die ebenfalls zum südlichen Wehrbezirk gehört. Allein in Opuk seien 10.000 Soldaten und 1.200 Einheiten Rüstungs- und Kampftechnik abgezogen worden.

Russland hatte die von der Ukraine als Akt der Aggression kritisierte Übung damit begründet, dass im Frühjahr traditionell die Verteidigungsbereitschaft der Streitkräfte überprüft werde. Das Ziel sei erreicht, weshalb die Truppen nun heimkehren könnten, meinte Minister Schoigu. Allerdings war der militärische Aufmarsch nach Einschätzung westlicher Experten so stark wie seit 2014 nicht mehr, als Russland sich die Krim einverleibte.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba begrüßte die russische Ankündigung zwar. "Aber wir würden gern stetige konstruktive Schritte sehen, die von unseren und den Nato-Geheimdiensten bestätigt werden", hieß es in einer Mitteilung.

Moskau müsse zudem erklären, warum eine solche "übermäßige Truppenstärke" mit Offensivwaffen an die ukrainische Grenze gebracht worden sei. Gleichzeitig dankte er den internationalen Partnern für ihre resolute und schnelle Reaktion. (dpa)