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Warum viele Ostdeutsche dem Kreml auf den Leim gehen

Historiker Jörg Ganzenmüller sagt im SZ-Gespräch, warum Polen und die Ukraine sich so nah sind - und was hinter den Russlandflaggen auf Görlitzer „Montagsdemos“ steckt.

Von Susanne Sodan
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In Zgorzelec weht am Rathaus jetzt die Ukraine-Flagge. Eine Verbindung, die weit zurückreicht.
In Zgorzelec weht am Rathaus jetzt die Ukraine-Flagge. Eine Verbindung, die weit zurückreicht. © Martin Schneider

Das Zgorzelecer Rathaus hat die Ukraine-Flagge gehisst. Die Sorge um die Menschen der ukrainischen Partnerstadt Mirgorod ist riesig. Auch auf deutscher Seite, so bereitet sich auch der Kreis Görlitz auf Flüchtende aus der Ukraine vor. Doch in den Sozialen Netzwerken finden sich auch zahlreiche Kommentare, die Russlands Krieg in der Ukraine verteidigen - bis hin zum Wunsch einer Ausweitung: „Wenn Putin nach Berlin durchmarschiert“, heißt es etwa, „fällt das Gendern weg, sind Männer Männer und keine Frauen“, werde der Strom billiger, die „Islamisierung“ beendet und „Linksgrün“ eingesperrt. Warum Polen so eng verbunden ist mit der Ukraine, es teils in Ostsachsen anders aussieht, sagt Jörg Ganzenmüller, Professor für Europäischen Diktaturenvergleich an der Uni Jena und Leiter der Stiftung Ettersberg in Weimar.

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